„Als die Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn.“ Galater 4,4 Basisbibel
KRISEN IN DER WELT
„Die Welt ist aus den Fugen geraten!“ Dieser Satz unserer Außenministerin Annalena Baerbock in einem Interview im November blieb bei mir hängen.
In diesem Satz drückte sich die ganze Ratlosigkeit und auch Überforderung der Außenministerin angesichts der vielen Krisenherde in der Welt aus. Im Gespräch wurde deutlich, dass sie nicht bei allen Themen auf dem allerneuesten Stand war, da sie gerade von einer großen Auslandsreise zurückgekommen war. Ich war positiv angetan von ihrer Offenheit.
Wie gehen wir mit den vielen Krisen und Herausforderungen um?
GEISTLICH KLAREN BLICK BEWAHREN
Wir nehmen sie wahr und schauen nicht weg. Wir vereinfachen die Dinge nicht (die Regierung ist schuld oder die Migranten oder, oder) und lassen uns nicht gegen Menschen aufhetzen. Wir leiden mit vielen anderen Menschen über eine aus den Fugen geratene, gefallene Welt.
Wir ordnen sie geistlich ein. Dazu gehört, dass die Bibel die Entfremdung des Menschen von Gott als zentrales Problem benennt vor allen Einzelthemen. Ohne Frieden mit Gott, wird es keinen Frieden auf Erden geben. Wir geben uns keinen Illusionen hin, sondern bemühen uns um einen geistlich klaren Blick auf die Entwicklungen unserer Zeit.
Wir beten für diese Welt. Wir beten für die vielen Kriegsherde. Wir beten für alle Menschen auf allen Seiten. Wir erwarten keine schnelle Besserung der Probleme. Wir sind nicht der Meinung, dass es mit guten Vorsätzen und mehr eigener Anstrengung gelingen kann, eine heile Welt zu bauen. Wir erwarten Gottes eingreifen in dieser Zeit und strecken uns nach ihm aus.
Wir verkündigen das Evangelium mit Überzeugung, mit Schmackes, mit Freude und mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Die Gute Nachricht ist so wichtig wie nie! Es ist eine große Chance und Ehre in dieser Zeit das Evangelium weiterzusagen – egal ob von der Kanzel oder im persönlichen Gespräch.
GEMEINSAM UNTERWEGS BLEIBEN
Wir bringen uns konstruktiv und nüchtern ein. Die vielen Probleme können zu einer völligen Lähmung oder zu hektischem Aktionismus führen. Beides wäre fatal. In Familie und Beruf, in Schule und Nachbarschaft, in der Gemeinde und in der Gesellschaft warten viele konkrete Aufgaben auf uns, die angegangen werden müssen. Gemeinden und christliche Werke müssen sich z.B. mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen. Werden wir als Christen auch finanziell klare Prioritäten setzen? Lamentieren hilft nicht, Träumereien auch nicht. Glauben der fokussiert ist und anpackt, der opferbereit und hoffnungsvoll ist – den brauchen wir in unserer Zeit.
Wir bleiben beieinander und miteinander unterwegs. Sowohl die geistigen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte (Individualismus und Säkularismus) als auch die soziale Isolierung der Corona-Krise und die vielen Krisenthemen unserer Tage haben dazu geführt, dass sich auch Christen voneinander entfernt haben. Das ist schlicht dumm! Wir sind von Gott zusammengestellt und brauchen einander als Ermutigung, Korrektur und Ergänzung! Was für ein Schatz gemeinsam unterwegs zu sein. Was für ein Zeugnis, wenn Christen in einer zerrissenen Welt zusammenstehen.
Wir vertrauen Gottes Wort und seiner Großen Story. Die Bibel uns gerade in der Advents- und Weihnachtszeit daran, dass Gott die Dinge nicht entgleiten. Es läuft nach Plan, aber nach Gottes Plan und nicht nach unserem. Sein Reich kommt. Es ist mit Jesu Geburt auf der Erde angekommen, am Kreuz auf Golgatha hat er den Sieg über alle finsteren Mächte errungen. Wenn er wiederkommt, wird er eine neue Welt voll Gerechtigkeit, Frieden und Schönheit bauen – wir sind heute schon eingeladen für diese neue Welt zu leben.
DAS LOB DER ENGEL
Die Engel der Weihnachtsgeschichte erinnern uns daran, dass wir bei allen offenen Fragen, dennoch Gott loben und anbeten können. Lasst uns feste Weihnachten feiern, weil er das Entscheidende, die Welt rettende, schon längst getan hat. Lasst uns zu Weihnachten von Herzen und laut singen, einander herzlich drücken und umarmen und die guten Gaben genießen, die Gott uns auch in diesem Jahr schenkt.
Nur in unseren Augen ist die Welt aus den Fugen geraten – aus der himmlischen Perspektive läuft alles nach Gottes Plan! Was für eine großartige Story – die beste, die ich mir vorstellen kann!
In diesem Sinn wünsche ich allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit,
Euer Reinhard Spincke
Foto: Canva
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