Was gibt es Schöneres?
Was gibt es Schöneres, als in der schwedischen Natur an einem See zu zelten? Der Duft des Lagerfeuers liegt in der Luft, die Sonne geht langsam auf, und der Blick gleitet über das glitzernde Wasser. Man sitzt auf dem Steg, den ersten Kaffee in der Hand und spürt die Stille und die Weite (bevor der erste Jungpfadfinder mit seinen Freunden aus dem Zelt krabbelt). Diese Momente machen das Abenteuer perfekt, doch bevor wir dieses Gefühl der Freiheit erleben konnten, lag ein langer Weg vor uns.
An alles gedacht?
Wochen und Monate der Planung. Sitzungen, Gespräche, endlose Diskussionen. Die Vorfreude trieb uns an, der Traum, wieder nach Schweden zurückzukehren, wo uns so viele Erinnerungen verbanden. Die Route musste festgelegt, die Fähre gebucht und die Anhänger beladen werden. Wie würde das wohl werden, mit so vielen Pfadfindern? Zehn Kochstellen aufbauen, die Menüplanung aus unserem Pfadfinderkochbuch – hatten wir wirklich an alles gedacht? Schließlich war es so weit: Wir standen am Hafen mit 10 Autos und fünf Anhängern, und die ersten romantischen Momente stellten sich ein, als wir endlich die Fähre bestiegen.
Unser Traum wurde Wirklichkeit
Die letzte Nacht in Deutschland haben wir in einem Gemeindehaus in Lübeck (EFG) verbracht, wo uns ein Bewegungsmelder im Foyer fast den Schlaf raubte. Ein Vorgeschmack auf die Herausforderungen, die noch vor uns lagen, denn Schlaf gab es in den nächsten 11 Tagen wenig. Aber diese sehr kurze Nacht war vergessen, als wir nach acht Stunden Überfahrt in Schweden ankamen. Unser Traum wurde Wirklichkeit. Eisessen am See, weite Landschaften, ein Elchparkbesuch, Fahnenappell, Spiele, gemeinschaftliches Kochen und Lagerfeuerabende – es war Vieles so, wie wir es uns erhofft hatten. Und das gehörte auch dazu: Mit 60 Pfadfindern in einem Supermarkt die Gänge bevölkern und gemeinsam einkaufen, Streit schlichten, kleinere Wunden versorgen.
Das Lager stand unter dem Motto „Liebe“ (auf Schwedisch „Kärlek“) und wir reflektierten darüber, was diese Liebe bedeutet – in Freundschaften, Beziehungen und besonders in unserer Verbindung zu Gott. Sogar ein Lagerabzeichen wurde dazu gestaltet, ein Symbol für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt.
Ich selbst wagte zum ersten Mal, die Nacht in einer Hängematte zu verbringen. Auf der einen Seite war es unbequem – ständiges Aufwachen, kaum Schlaf – doch die Erfahrung, unter freiem Himmel zu liegen und die Übergänge von Nacht zu Tag in dieser Umgebung zu erleben, war unbeschreiblich. Ein Abenteuer, das ich jederzeit wiederholen würde.
Nun ist alles vorbei – der Traum lebt weiter
Die Zeit verging viel zu schnell. Auf der Rückfahrt, kurz vor Travemünde, stellten wir uns in einem Kreis auf und sangen Pfadfinderlieder. Um uns herum blieben Menschen stehen, hörten zu und sangen mit.
Nun ist alles vorbei, das Material zurück an seinem Platz – na ja, fast. Noch nicht alles ist aufgeräumt, die Spuren des Abenteuers sind noch zu sehen. Doch der Traum von Schweden, von Gemeinschaft, von Gottes Nähe, er lebt weiter. Die Mühe hat sich mehr als gelohnt.
Gut Pfad!
Detlef Günther | Regionsältester der Likedeeler
Fotos: Detlef Günther
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