25. September 2025 | Aktuell Einblick News Jugend Kinder

Eine Woche, die Herzen bewegt hat

25. September 2025

Lesezeit: ca. 4 Minuten

genau die richtigen Gäste

Mittwochabend, gegen 19 Uhr: mein Mann verabschiedet sich, um die 27 Trainer aus Texas mit anderen Gastgebern vom Flughafen abzuholen. Ich flitze (mittelmäßig bis stark gestresst) durchs Haus, um das Kinderzimmer in ein einladendes Gästezimmer zu verwandeln und das Spielzeug sowie die Kinderkleidung anderweitig zu verstauen. Unsere Kinder denken nicht mal dran bald schlafen zu gehen oder behilflich zu unterstützen – aber erstaunlicherweise kommen die Kinder ruhig und schnell ins Bett, das hergerichtete Gästezimmer sieht einladender aus als gedacht, und ich habe sogar noch Zeit einen kleinen Snack für unsere Gäste vorzubereiten, bevor mein Mann mit unseren beiden, Billy und Cayla, zuhause eintrifft. Schon bei der Begrüßung an der Haustür wusste ich, dass wir genau die richtigen Gäste zugeteilt bekommen haben und uns super verstehen würden. Wir waren sofort in einem interessanten Gespräch über Glauben, Herkunftsfamilien und Prägung – obwohl unsere Gäste eine über 28 Stunde lange Anreise hinter sich hatten.

geschenkte Gelegenheiten

Die nächsten Tage waren körperlich sehr anstrengend und gleichzeitig sehr erfüllend: um 7 Uhr starteten wir mit einem Blitz- Frühstück, um 8 Uhr waren die Trainer samt Co – Coaches (diesen coolen Namen gaben wir unseren Teamübersetzern) bereits am Sportplatz und um 8.30 Uhr startete das Training der 8 bis 12jährigen Teilnehmer. Danach eine Stunde Pause inklusive Mittagessen in der Gemeinde (organisiert von unserem fantastischem, ehrenamtlichem Cateringteam) und ab 13 Uhr wieder Training bis 17 Uhr für Teens und Jugendliche zwischen 13 bis 19 Jahre. Insgesamt 97 Teilnehmende Kinder und Teens. Direkt nach dem Training gegen 17 Uhr füllte sich der Salat- und- Mitbringbuffet und das Catering -Team sorgte mit täglich anderen Grillköstlichkeiten bei lockerer Grill- & Chill-Atmosphäre für den kulinarischen Höhepunkt. So einige tiefe Gespräche zwischen Teilnehmern, Trainern, Eltern und Gemeindemitgliedern entstanden dabei und wir blicken sehr dankbar auf die geschenkten Gelegenheiten zum Einladen in die Gemeinde und die neu entstandenen Kontakte zurück.

Jesusbegeisterung

Der Dienstagabend war zweifelfrei der Höhepunkt der Woche: Texas Night in unseren Gemeinderäumen. Eine Line Dance-Gruppe überzeugte mit Tanz und super Musik, während unsere Räume immer voller wurden mit stolzen Kindern und Teens in Baseballtrikot und Baseballcape samt deren Eltern. Nach einem fröhlichen gemeinsamen Essen, bei dem zusätzlich noch Chili con Carne serviert wurde, war unser großer Saal kaum wiederzuerkennen: bunte Lichter, Texas-Deko, Country-Musik und fröhliches Lachen – es war wieder Zeit für Line Dance! Was zunächst nur wenige Mutige wagten, wurde schnell zur Sache für fast jedermann: Jungs und Mädels, Alt und Jung, Coaches und Eltern – viele tanzten mit. Es war ein Fest der Gemeinschaft, des guten Essens, der Freude und dem Moment der Stille bei Billys Zeugnis: Billy, unser Übernachtungsgast und texanischer Jugendpastor, erzählte mutig und ehrlich seine Geschichte. Eine Lebensgeschichte, die niemand für sein Kind wünscht und die durch eine Freundschaft, Vertrauen und Jesus komplett verändert wurde. Seine Lebensgeschichte hat mich stark angesprochen, ich staune, wie mutig, direkt und ohne Umwege er über den Glauben und sein neues Leben mit Jesus spricht. Ich habe diesen Mut und die Jesusbegeisterung bei so vielen texanischen Trainern beobachtet und bin sehr gerührt von Ihre Liebe zu Jesus und unseren deutschen Kindern, Eltern und Gemeindemitgliedern.

Regencape oder Schirm

Auf das Hamburger Wetter war übrigens wie immer verlass: der Regen bliebt während der Baseballwoche und dem Training natürlich nicht aus. Zwei Regentage mit ordentlich Wind waren dabei – zu stören schien es jedoch nur mich. Die Teilnehmer und Trainer zogen, ohne drüber zu reden, die Regenjacken an, trainierten weiter und die Eltern am Feldrand zuckten Regencape oder Schirm und verharrten bis Trainings – oder Turnierende. Nur am Donnerstag mussten wir für 40 Minuten das Training unterbrechen und Unterschlupf in den Umkleidegebäude suchen. Das grandiose Cateringteam zauberte im selben Augenblick Kuchen für alle hervor und die „Team-time“ (mit wertvollen biblischen Impulsen) wurde zur Abwechslung statt auf dem Rasen mal drinnen durchgeführt.

reich beschenkt

Als der letzte Abend gekommen war, feierten wir mit unseren Kindern und unseren beiden Übernachtungsgästen ein richtiges Abschiedsfest. Unsere Kinder malten zur Erinnerung Abschiedsbilder mit Baseballschlägern und Co und ich wusste, dass sie ihre Baseballshirts die nächsten 14 Tage freiwillig nicht mehr ausziehen werden und wir Billy und seine Frau sehr vermissen werden. Wir fühlten uns reich beschenkt durch das Erlebte in der gemeinsamen Baseballwoche. Wir waren so bewegt von guten Gesprächen, Begegnungen und dem Gefühl der Verbundenheit, dankbar für unglaubliche Gelegenheiten und erfüllt von einer Woche voller kleiner und großer Wunder, die wir nie vergessen werden. Diese Woche war mehr als Sport und Camp. Sie war ein Ort der Begegnung – mit anderen, mit sich selbst und mit Gott. Wir sind dankbar für jeden einzelnen Moment und freuen uns auf das, was noch kommt und auf hoffentlich weitere Baseballcamps. Denn was hier gesät wurde durch die texanischen Trainer und unsere Gemeinde, wird Früchte tragen.

Text: Olga Anklam | FeG Neuallermöhe
Fotos: Kevin Strauß | FeG Neuallermöhe

Die Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland (FeGN) umfasst über 40 Gemeinden in vier Bundesländern. Sie ist Teil des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR sowie Mitglied in den Diakonielandesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein.

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