
EINBLICK Spezial 3
Mittwoch, 08. April 2020 /// Diese Sonderausgabe vom EINBLICK wird in den kommenden Wochen zeitnah über aktuelle Entwicklungen in unserer Stiftung informieren und dadurch bis auf Weiteres die regulären Newsletterformate EINBLICK News und EINBLICK Gebet ersetzen.

Liebe Leserin, lieber Leser,
Jesus ist kurz vor seiner Verhaftung mit seinen Jüngern im Garten Gethsemane unterwegs um zu beten. Vor ihm liegt die schwerste vorstellbare Zeit: seine Passion. Einsamkeit, Schmähung, Folter, Schmerzen, Gottverlassenheit, Tod.
Bevor er das alles erleidet, sucht Jesus noch mal in der Stille die Gemeinschaft mit seinem Vater im Himmel. Mit der Aufforderung wachet und betet, bittet er seinen engsten Jüngerkreis um Unterstützung. Allerdings sind, sie nicht in der Lage ihren Herrn zu unterstützen, sondern schlafen ein und sind somit ein Totalausfall. Trotzdem geht Jesus seinen Weg fokussiert und gehorsam weiter. Die Liebe seines Vaters trägt ihn durch diese schwere Zeit bis ans Kreuz und zur Vollendung.
Wachet und betet – das passt nicht nur in die Passionswoche, sondern auch in unsere Corona-Krise. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Insgesamt sechsmal taucht die Aufforderung zu wachen bei Matthäus auf, dreimal in der aktuellen Szene in Gethsemane und dreimal im Zusammenhang mit Jesu Endzeitreden.
Es ist hilfreich genau hinzuschauen, was Jesus mit Wachen meint:
1) Keine Spekulationen über den Zeitpunkt der Wiederkunft. Mt 24,42
Angesichts künftiger einschneidender Ereignisse, die sowohl Naturkatastrophen wie auch die Zerstörung des Tempels in Jerusalem beinhalteten, warnt Jesus ausdrücklich vor Spekulationen über den Zeitpunkt seiner Wiederkunft. Eine Aufforderung an die sich vor allem besonders fromme Christen durch fast alle Zeiten immer wieder nicht gehalten haben. Der Drang es genau wissen und erklären zu können, steckt offenbar tief in uns drin ist aber nicht immer hilfreich und auch nicht geistlich! Wir sollten uns darum nicht an Verschwörungstheorien über die mögliche Entstehung und Nutznießer der Pandemie beteiligen. Lasst uns bitte ruhig und besonnen den Anweisungen der Behörden zur Eindämmung der Pandemie folgen. Später wird es sicher Zeit genug geben, um zu diskutieren, was man hätte anders und besser machen können.
Auch hinsichtlich der theologischen Deutung unser Zeit bitte ich um Nüchternheit und Zurückhaltung. Ist der Corano-Virus eine Strafe Gottes? Und wen straft er dann? Wie passt das alles zur Liebe Gottes? Ich will hier nicht die ganze Diskussion führen, sondern verweise auf einen guten Facebook-Beitrag von Ekkehart Vetter, dem Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz:
Ich möchte uns aber an Folgendes erinnert: Ja, Gott hat die Welt noch immer in seiner Hand – sie ist ihm nicht aus den Händen geglitten. Ja, Gott benutzt gute und schwere Zeiten, um zu uns zu reden. Immer ist es seine Liebe, die uns zur Umkehr zu ihm einlädt.der Gottesbeziehung Mt 25,13
2) Vergewisserung der Gottesbeziehung Mt 25,13
Am Ende des Gleichnisses von den zehn Jungfrauen fordert Jesus zur geistlichen Wachsamkeit auf. Mit dem Gleichnis macht er deutlich, dass es eine geistliche Oberflächlichkeit gibt, einen Glauben, der nicht echt und authentisch ist und darum auch nicht durchträgt. Die Corona-Krise stellt tatsächlich jedem einzelnen von uns die Frage: wie sieht es aus mit deinem Glauben, mit Gott und dir? Es ist gut wahrzunehmen, dass viele Menschen neu über den Sinn ihres Lebens, die Zukunft der Welt und über Gott nachdenken! Lasst uns auch die Ostertage nutzen um diese Frage zu bedenken!
3) Zeit und Gaben einsetzen (Mt 25,14–28)
Im Gleichnis von den anvertrauten zeigt sich die von Jesus geforderte Wachsamkeit darin, die von Gott gegebenen Gaben einzusetzen und gute Chancen nicht auszulassen. Unsere Corona Zeit birgt jede Menge Chance zur Weitergabe des Evangeliums. Ich bin sehr dankbar für alle digitalen Aktivitäten, die von unseren Gemeinden in kurzer Zeit entwickelt wurden. Ich bin auch dankbar für alle Telefonanrufe, die getätigt werden und Briefe, die per Hand geschrieben werden. Wir brauchen diese Vielfalt an Aktivitäten, um auch die Menschen zu erreichen, die digital abgehängt sind – egal ob es am Alter oder dem sozialen Umfeld liegt. Wachsamkeit für die, die das Evangelium brauchen!
4) Gutes Tun
Im letzten Gleichnis Jesu in Mt 25 geht es um sechs diakonische Handlungen: Hungrige speisen, Durstige zu trinken geben, Fremde aufnehmen, Nackte bekleiden, Kranke versorgen, Gefangene besuchen. Diese Dinge sind aktuell und werden und in den kommenden Monaten noch an Bedeutung gewinnen: Haben wir Menschen im Blick, die einsam oder/krank sind und Hilfe brauchen z.B. beim Einkaufen? Stärken wir denen den Rücken, die in dieser Zeit besonders beruflich gefordert sind: In der Pflege, in den Supermärkten, in der öffentlichen Verwaltung, bei der Polizei? Zeigen wir uns solidarisch mit denen, die in Kurzarbeit gehen müssen oder gar ihren Arbeitsplatz verlieren werden?
Ich fasse die Gedanken zusammen, lasst uns nicht in nutzlose Spekulationen unsere Energie vergeuden, sondern als Gemeinde Jesu sehr wachsam sein, in dem wir unsere Beziehung zu Gott erneuern, unsere Gaben und Möglichkeiten zur Weitergabe des Evangeliums einsetzen und den Menschen beistehen, die unsere praktische Hilfe brauchen.
Lasst uns außerdem frei gewordene Zeit zum Gebet nutzen, so wie Paulus es in 1. Tim 2,1–4 schreibt:
Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten, insbesondere für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, damit wir ungestört und in Frieden ein Leben führen können, durch das Gott in jeder Hinsicht geehrt wird und das in allen Belangen glaubwürdig ist. In dieser Weise zu beten ist gut und gefällt Gott, unserem Retter, denn er will, dass alle Menschen gerettet werden und dass sie die Wahrheit erkennen.
Sei herzlich gegrüßt von deinem
Reinhard Spincke

Informationen aus der Stiftung
In der vergangenen Woche sind neun Mitarbeiter, die unter Quarantäne standen, negativ auf den Corona Virus getestet worden. Dafür sind wir dankbar! Ebenfalls dankbar sind wir für die staatlichen Hilfsprogramme für Pflegeinrichtungen, die von Corona betroffen sind. Dies erhöht allerdings den Verwaltungsaufwand noch mal beträchtlich. Leider müssen auch immer noch Veranstaltungen abgesagt werden. Sowohl die Seniorenfreizeit vom 11.–14. Juni in Cuxhaven, als auch der Frauentag am 20. Juni in der CityChurch mussten abgesagt werden.
Deutschland betet: Heute findet von 17.00 – 18.30 Uhr eine deutschlandweite Gebetsaktion statt. Mehr Infos unter: deutschlandbetetgemeinsam
Livestreamgottesdienste: Die Zahl der Live-Stream Gottesdienst nimmt auch bei uns in der FeGN weiter zu. Das ist sehr erfreulich! Eine (vermutlich fast) vollständige Liste findet ihr unter https://feg.de/livestream/. Am Ostersonntag wird es auch vom Bund FeG ab 10.30 Uhr geben. Nutzt diese Möglichkeiten und weist auch Menschen darauf, die gewöhnlich nicht in einen Gottesdienst gehen.
Seminar: Zukunft der Gemeinde. Über 25 Teilnehmer hatte das Zoom-Seminar mit Mitgliedern des Ältestenrates zum Thema Gemeinde der Zukunft. Es war schön, sich auf diesem Wege einmal wieder zu sehen. Zudem gab es auch inspirierende Gespräche über die Frage, was eine kreative Gemeinde auszeichnet. Fortsetzung dazu gibt es am Donnerstag 18.00 – ca. 19.20 Uhr.
Einführung Alexander Heistermann
Eine Einführung der besonderen Art hat unsere Gemeinde in Farmsen erlebt. Mit einem Zoom Gottesdienst, der am 3.4. aufgezeichnet und am 5.4. gesendet wurde, ist Alexander Heistermann in Farmsen als neuer Pastor eingeführt worden. Wir wünschen Alexander und Alena Heistermann mit ihren beiden Kindern weiter gutes Einleben in Farmsen und Gottes Segen für den Dienst! Den Gottesdienst kann man sich unter folgendem Link ansehen: Einführung_Heistermann
Bericht Kinder – und Jugendarbeit
Die Absage mehrerer Veranstaltungen (JUCA, BU-Freizeit usw.) und der totale Ausfall aller Treffen vor Ort in den Gruppen der Gemeinden stellt Kinder und Jugendliche und ihre Familien vor besondere Herausforderungen..
Unser Anliegen ist es, mit ihnen in Kontakt zu sein und Gemeinschaftserlebnisse auf alternative Art zu genießen. Das JUCA-Team ist mit einigen Videoclips mit den Kindern in Verbindung (hier zu sehen und abonnieren: Zu den Youtube-Clips)
Es gibt Wissenswertes, Interviews, Rätsel und Einblicke ins JUCA-Büro, und viele Kinder nehmen dieses Angebot dankbar an. Die Coolies werden sich demnächst in einer Zoom-Konferenz treffen. Alle Kinder und Coolies bekommen in dieser Woche noch ihr JUCA-T-Shirt 2020 zugeschickt, und hiermit haben wir einen großen Fotowettbewerb gestartet unter dem JUCA-Motto „Du bist einmalig!“. Einige Gemeinden machen gute Erfahrungen mit Zoom-Treffen für Jugendliche und Teens, und auch Kinder sind mit Ideen, Spielen und Anregungen auf digitalem Weg gut versorgt (s. letzter Newsletter). Alle hoffen natürlich, dass man sich bald wieder „in echt“ sehen kann – das ist gerade für die junge Generation durch nichts zu ersetzen!
Endlich barrierefrei
Die FeG Bremervörde konnte Neu– Einweihung nach erfolgreichem Umbau feiern.
Sehr lange beschäftigen wir uns mit dem Umbau des in die Jahre gekommenen Gemeindehauses. Wir benötigten dringend einen barrierefreien Zugang zum Gemeindehaus und behindertengerechte Sanitäranlagen. Im Sommer 2019 wurde dann gemeinsam mit der Gemeinde beschlossen, den Umbau zu wagen.
Nach 6‑monatiger Bauzeit ist es nun soweit: endlich sind wir barrierefrei! Dies haben wir am 8. März mit einem Einweihungsgottesdienst unseres Umbaus gefeiert.
In einer kurzen Andacht nahm Pastor Reinhard Spincke Inhalte aus dem zuvor vorgetragenen Poetry-Beitrag „Gottesentdecker“ auf. Nach dem Gottesdienst nahmen die Besucher die neuen Räumlichkeiten in Augenschein. Besonders das großzügige Foyer fand großen Anklang.
Wir sind unserem Herrn dankbar für unsere neuen Räume!


Aus der Praxis
Es gibt mittlerweile viele hilfreiche Ideen für Gemeindeaktivitäten in Corona-Zeiten. Auch in diesem Newsletter wollen wir einige vorstellen:
- Mundschutz nähen.
Mundschutzmasken für die ELIM Seniorencentren: Aufgrund der neuen Verordnungen für Pflegeheime haben die Einrichtungen unser ELIM Diakonie Probleme, die Mitarbeiter mit ausreichend Mundschutzmasken zu versorgen. Es wurden bereits einige selbstgenähte Masken zur Verfügung gestellt. Allerdings werden ganz dringend weitere benötigt! Es wäre daher eine große Hilfe, wenn es noch mehr Leute gibt, die kochfeste Masken nähen und diese den ELIM Seniorencentren zur Verfügung stellen würden. Wenn ihr dazu bereit seid, wendet euch bitte an Kirsten Hanelt, ELIM Seniorencentrum Eppendorf (hanelt@fegn.de).
Ein Nähmuster kann gern zur Verfügung gestellt werden. Herzlichen Dank!
- Ehrenamtsbörse
Die Diakonie Hamburg hat eine Ehrenamtsbörse aufgebaut. Auf der Homepage heißt es dazu: Die Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit koordiniert den Einsatz je nach Stadtteil und wird sich bei Bedarf schnell und flexibel mit Ihnen per E‑Mail in Verbindung setzen. Weitere Informationen finden sich unter:
Link zur Corona-Hilfe der Diakonie Hamburg
Wenn du weitere Tipps und Ideen für das Gemeindeleben in Corona-Zeiten hast, dann schick sie gerne an gemeindebuero(at)fegn.de


Gebetsanliegen
- Wir danken und loben unseren HERRN Jesus Christus, dass ER nach wie vor der HERR ist, der diese Welt in seinen Händen hält.
- Wir danken für alle Kreativität, mit der in den Medien das Evangelium verkündet wird und für die Fürsorge und praktische Hilfe, die viele Menschen üben.
- Wir beten für alle kranken und einsamen Menschen, die eine schwere Zeit erleben.
- Wie beten für alle Berufstätigen, die aufgrund der Krise besondere Belastungen zu tragen haben – vor allem in der Pflege.
- Wir beten für die Entscheidungsträger um Augenmaß und Kraft und Schutz.
- Wir beten, dass das Evangelium von Jesus Christus in dieser Osterzeit auf offene Herzen trifft und Menschen sich von Jesus Christus retten lassen.

Kontakt
Rückmeldungen und Anregungen zu diesem Newsletter nimmt die EINBLICK-Redaktion gerne entgegen:
-
Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr
- gemeindebuero(at)fegn.de
- (040) 55425–291