
EINBLICK Spezial 2
Freitag, 27. März 2020 /// Diese Sonderausgabe vom EINBLICK wird in den kommenden Wochen zeitnah über aktuelle Entwicklungen in unserer Stiftung informieren und dadurch bis auf Weiteres die regulären Newsletterformate EINBLICK News und EINBLICK Gebet ersetzen.

„Denn mein Plan mit euch steht fest: ich will euer Glück und nicht euer Unglück. Ich habe im Sinn, euch eine Zukunft zu schenken, wie ihr sie erhofft. Das sage ich, der HERR.“ Jeremia 29,11
Liebe Leserin, lieber Leser,
Angesichts der Corona-Krise wächst die Angst in Deutschland und Europa wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Angst vor Krankheit und Tod, Angst vor Arbeitslosigkeit und nachhaltigen wirtschaftlichen Einbußen. Angst vor einer nachhaltig negativen Veränderung der Lebensverhältnisse inklusive Einschränkung der Freiheit.
Angst war auch das Hauptgefühl der in Babylon gefangenen Juden im 6. Jahrhundert vor Christus: Gegen ihren Willen waren sie nach Babylon verschleppt worden. Sie hatten nicht nur ihre Heimat verloren, sondern auch den Tempel und damit ihr Glaubenszentrum. Vor allem aber hatten sie die Hoffnung auf eine gute Zukunft verloren und das Vertrauen, dass Gott es noch gut mit ihnen meint. An diesem Tiefpunkt der Geschichte mutet Gott dem Volk durch einen Brief des Propheten Jeremia gleich mehrere Dinge zu (Jeremia 29,4–14):
- Das Volk muss sich der Realität stellen, dass ihre Verbannung nicht kurzfristig ist, sondern 70 Jahre andauern wird.
- Das Volk soll sich darum ganz auf den neuen Ort einlassen und heimisch werden. Es soll für die Stadt Babylon beten und sich für eine gute Zukunft einsetzen.
- Vor allem aber soll das Volk sich neu Gott zu wenden, den sie vergessen, verdrängt und als Gott und Herrn abgelehnt hatten.
Obwohl diese Forderungen Gottes sich nicht spaßig anhören, haben sie doch ein Ziel: Sie sollen dem Volk Gottes eine gute Zukunft bereiten. Besser Gott selbst bereit dem Volk eine Zukunft, die sich zu leben lohnt.
Und in der Tat hat sich der Brief Jeremias in vielerlei Hinsicht nachhaltig positiv ausgewirkt: Wie die Geschichte von Daniel und seinen Freunden beispielhaft zeigt, haben sich viele junge Juden aktiv in die Verantwortung für den Staat Babylon eingebracht und positiv geprägt. Das jüdische Glaubensleben verlagerte sich vom zentralen Tempel in Jerusalem in viele dezentrale örtliche Synagogen. Nicht mehr der Opferkultur, sondern das Studium der fünf Bücher Mose rückte in den Vordergrund. Das jüdische Volk entwickelte fern von der eigenen Heimat eine missionarische Ausstrahlung, die es vorher nicht hatte! Die Früchte diese Zeit sind noch in der Apostelgeschichte zu sehen, wo Paulus rund um das Mittelmeer herum aktive jüdische Synagogen besucht. Wenn du mehr über diese Geschichte erfahren möchtest, lade dir gerne meine Predigt in der FeG Horn am kommenden Sonntag herunter.
Wir wissen heute noch nicht, wie lange die Corona-Krise dauern wird, welche gravierenden Auswirkungen und welche Lernerfahrungen sie bringen wird. Aber lasst uns gemeinsam folgende Dinge aus dem Brief an die Juden lernen:
Wir beten für unser Land in dem wir leben und mit dem wir leiden! Wir beten insbesondere für die Verantwortungsträger in Politik und Wirtschaft. Niemand ist auf so eine Situation vorbereitet.
Wir bringen uns konstruktiv ein! In unserem Homeoffice, in den Büros, in den Krankenhäuser, in den Pflegeheimen, in den Familien und wo immer wir unseren Dienst tun.
Wir sagen die Gute Nachricht von Jesus Christus weiter! Viele Menschen stellen neu die Fragen nach dem Sinn ihres Lebens und der Zukunft dieser Welt.
Wir halten daran fest, dass Gott bei allen Schwierigkeiten eine gute Zukunft für uns bereithält! Wir haben noch viel mehr Grund als die Juden in Babylon daran zu glauben und festzuhalten, weil wir den kennen, der auch die Schrecken von Sünde, Tod und Teufel am Kreuz besiegt hat: Jesus Christus. Darum bekenn wir mit Paulus: „Ich bin ganz sicher, dass nichts uns von seiner Liebe trennen kann: weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen noch andere gottfeindliche Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Himmel noch Hölle. Nichts in der ganzen Welt kann uns jemals trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus Christus unserem Herrn.“ (Römer 8,38–39)
Sei herzlich gegrüßt von deinem
Reinhard Spincke

Botschaft des Präses
Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting, richtet sich mit einer Videobotschaft an alle Gemeinden, um ihnen Mut zu machen, die
Verbundenheit als Bundesgemeinschaft zu betonen, den vielfältigen Einsatz wertzuschätzen und Orientierung zu geben:

Absage JUCA
Leider musste nun auch das Jungscharcamp JUCA 2020 über Himmelfahrt abgesagt werden. Campleiter Detlef Günther schreibt dazu:
Für ein tolles JUCA müssen wir immer sehr viel planen, das Essen einkaufen, die Zelte bestellen, den LKW und die Toiletten-Container bestellen und uns tolle Spiele, das Theaterstück und mehr für euch ausdenken, und dafür brauchen wir vorher immer viel Zeit. Daher können wir nicht einfach Anfang Mai sagen: Nun ist alles wieder gut – wir machen JUCA! Dann wären es nur noch drei Wochen, in denen wir es unmöglich schaffen, für über 400 Kinder ein cooles Zeltlager zu organisieren. Und vielleicht ist es im Mai auch noch gar nicht erlaubt, größere Veranstaltungen zu machen. Das wissen wir heute nicht.
Leider, leider, leider müssen wir in diesem Jahr auf das JUCA verzichten – das fällt uns Mitarbeitern auch schwer, das könnt ihr uns glauben!

Aus der Praxis
Es gibt mittlerweile viele hilfreiche Ideen für Gemeindeaktivitäten in Corona-Zeiten. Auch in diesem Newsletter wollen wir einige vorstellen:
Empfehlenswert für Gemeinden allgemein ist der Leiterblog von Lothar Krauss, insbesondere die Praxisberichte und praktischen Ideen.
Der FeGN-Jugendverband hat einen Ideenkatalog zusammengestellt, den man mit Kindern und Jugendlichen ausprobieren kann.
Die FeG Syke bietet in ihrem YouTube-Channel Videos für Kinder an.
Wenn du weitere Tipps und Ideen für das Gemeindeleben in Corona-Zeiten hast, dann schick sie gerne an gemeindebuero(at)fegn.de

Veränderung im Gemeindebüro
Zum 31. März beendet Matthias Beichter seinen Dienst in der Stiftung FeGN. Wir wünschen ihm für seinen weiteren Weg Gottes Segen und danken ganz herzlich für seinen Einsatz und die vielen guten Impulse, die er in das Gemeindebüro eingebracht hat! Da die Nachfolge-Frage noch nicht geregelt ist, kann es bei Anfragen zu Verzögerungen kommen. Telefonnummer und E‑Mail des Gemeindebüros bleiben aber bestehen.

Gebetsanliegen
In unserer Stiftung hat es im ELIM Seniorencenter Niendorf und in der FeG Neu Wulmstorf die ersten Corona-Todesfälle gegeben. Wir wünschen den Angehörigen Gottes Trost und viel Kraft.
Sowohl in unseren Gemeinden, als auch in den Einrichtungen sind Personen an Corona erkrankt. Wir bitten um baldige Genesung.
Die Pflegesituation bleibt in allen Einrichtungen sehr herausfordernd, besonders im ESC Niendorf. Wir bitten um Bewahrung vor weiteren Corona-Fällen und danken für die vielen Mitarbeitenden, die sich auch unter erschwerten Bedingungen voll reinhängen.
Viele Gemeinde probieren neue Wege aus um „Gemeinde online“ zu leben. Wir danken für allen Einsatz, alle Kreativität und bitten darum, dass wir auch auf diesem Weg neue Menschen erreichen und keinen übersehen, der Hilfe braucht.
Wir bitten für die Kinder, die traurig sind, weil das JUCA abgesagt werden musste. Gleichzeitig danken wir für alle Bemühungen des JUCA-Teams, die Kinder auch digital zu erreichen und ihnen die Gute Nachricht weiter zu sagen.
Wir bitten für alle wirtschaftlichen Herausforderungen, die die Corona-Krise für unser Land und unsere Stiftung mit sich bringt.
Wir bitten für die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft, in Diakonie und Gemeinde um Weisheit und Durchhaltevermögen.

Kontakt
Rückmeldungen und Anregungen zu diesem Newsletter nimmt die EINBLICK-Redaktion gerne entgegen:
-
Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr
- gemeindebuero(at)fegn.de
- (040) 55425–291