


Füreinander, miteinander.
Geht nachsichtig miteinander um und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat. Genauso, wie der Herr euch vergeben hat, sollt auch ihr einander vergeben. Kolosser 3,13 NGÜ
„Wir werden einander viel zu vergeben haben“, meinte der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn zu Beginn der Corona-Pandemie. An dieser Stelle hatte er in jedem Fall Recht. Mehr als zwei Jahre später stellen wir fest, dass die Krisen nicht weniger oder kleiner geworden sind. Im Gegenteil. Bundeskanzler Scholz warnt vor der Möglichkeit eines dritten Weltkrieges. Viele Menschen machen sich wirtschaftliche Sorgen, die junge Generation sieht ihre Zukunft schwinden. Die westlichen, demokratischen Gesellschaften drohen auseinander zu fallen in einer Zeit, in der sie gegenüber den totalitären Machthabern dieser Welt eigentlich in Einheit zusammenstehen müssten.
Der Gemeinde gilt der Auftrag die Einheit in Jesus zu suchen, gemeinsam von seiner Vergebung zu leben und einander immer wieder viel Gutes zu tun. Das kleine Wörtchen „einander“ kommt nicht nur in unserem kurzen Abschnitt dreimal vor, es hat im Neuen Testament gerade bei den Briefen eine große Bedeutung. Wir leben unseren Glauben niemals allein, sondern immer auch füreinander und miteinander. Die Krisen dieser Tage können uns trennen oder zur Mitte in Jesus und damit zum Miteinander führen. Wie kann ein solches Miteinander aussehen in dieser Zeit?
- Wir beten konkret für eine überschaubare Anzahl von Menschen aus unserer Gemeinde oder unserem Freundeskreis.
- Wir fragen nach und rufen einander an.
- Wir treffen uns zu gemeinsamen Mahlzeiten und nehmen uns Zeit, um miteinander zu klönen.
- Wir treffen einander beim Gottesdienst und gehen bewusst auf neue Menschen zu.
- Wir helfen einander bei Alltagssorgen oder bei finanziellen Problemen.
- Wir ermutigen einander auf dem Weg mit Jesus und lassen keine Gelegenheit aus, die schönen Seiten des Lebens zu feiern.
In diesem Sinne lasst uns mit unserem HERRN gemeinsam die kommenden Wintermonate angehen!
In Jesus verbunden,
euer
Reinhard Spincke


TEXT: MICHAEL KLEIN; FOTOS: ERIKA BRANDT, ANNE KLEIN
Taufe mit Hindernissen im Herbst
Im Frühjahr 2021 bei unserem ersten MyLife Workshop war ein Mann namens Markus dabei, mit vielen Fragen und sehr neugierig. Sein erster Kontakt zu uns war bei einem unserer monatlichen Männerabende, er kam als Assistenz für einen Mann im Rollstuhl. Mein Rat an alle: Männerarbeit lohnt sich!
Nach dem MyLife Workshop hatte ich mit ihm eine sehr spannende und aufregende Zweierschaft, und dabei war zu beobachten wie der Heilige Geist mit ihm „arbeitet“, mir lief es so manches Mal eiskalt den Rücken herunter, oder ich musste vor Freude die Tränen zurückhalten. Nach dem Kurs „Gott entdecken“ wurde der Wunsch zur Taufe in ihm geweckt. Er wurde als Kind im katholischen Glauben getauft und erzogen, gerade deshalb wollte er jetzt als 57-jähriger Mann Mann auf seinen persönlichen Glauben hin getauft werden.
Wir suchten dann nach einem geeigneten Ort für die Taufe. Die Nordsee, dachte ich, bietet sich bei uns an, aber er hat eine Abneigung gegen die Hinterlassenschaften der Schafe am Deich, die Schaafsköttel. Der Sommer ging vorüber und er konnte sich nicht für ein Gewässer entscheiden. Wir bekamen von einem Paar aus einer anderen Gemeinde eine Spende, von der kaufte ich dann ein 6qm3 Becken. Es wurde immer kälter draußen, es war schon September. Wir beschlossen dann, dass die Taufe hier bei uns im Becken stattfindet, denn die Nachttemperaturen fielen weiter in den einstelligen Bereich. Die Vorbereitungen liefen an, das Becken wurde aufgebaut und gefüllt. Am 02.10.2022 war es dann so weit, die Taufe sollte im Erntedankgottesdienst stattfinden. Nach einem bewegenden Zeugnis von Markus wurde er getauft, bei schönstem Sonnenschein und einstelligen Temperaturen. Im doppelten Sinne eine gute Ernte. Oder was meint Ihr dazu?
Euer Michael



TEXT: SVENJA STINSKY; FOTO: PASCAL SCHMÜSER
Klausur der Gemeindeleitung FeG Rostock mit Michael Murzin
Eine Tasche voller Playmobil. Das war das Erste, was Michael zu Beginn unseres Klausurwochenendes auf den Tisch fallen ließ. Für vier Sessions hatten wir, das Leitungsteam der FeG Rostock, uns mit Michael Murzin als Coach in einem Bauernhaus inmitten MVs getroffen. Seit März 2021 arbeiten wir als Leitungsteam — Zeit für eine Zwischenbilanz.
Unser Ziel war es herauszufinden, was genau es heißt, Gemeinde zu leiten und wie wir künftig besser zusammenarbeiten können, um diese Aufgabe angemessen zu erfüllen. Das sollte jetzt also mit Playmobil funktionieren? Neben verschiedenen Menschenfiguren lagen vor uns auf dem Tisch allerhand Tiere, Straßenschilder, Fahrzeuge und Werkzeuge. Was Kinder so zum Spielen brauchen – aber was hatte das mit uns als Gemeindeleiter zu tun?
Eine ganze Menge, wie sich kurz darauf herausstellte. Unsere Teamaufstellung, nun bildlich dargestellt, war die Eintrittspforte in spannende Gespräche über Rollenverteilung und Dynamiken im Team, über Wachstum und Wachstumspotenziale und über Konflikte, mit denen wir immer wieder hadern, für die uns jedoch die Lösung fehlte. Für mich persönlich stellte sich in den vergangenen Monaten immer wieder die Frage nach meiner Rolle im Team. Die anderen einzuordnen, Stärken und Fortschritte zu erkennen fiel mir leicht. Aber bei mir? Zu entdecken, dass ich keine festgelegte Rolle brauche, sondern in vielen Bereichen agieren kann und genau darin meine Stärke liegt hat mich sehr ermutigt. Zu hören, wie viel Wachstum jeder von uns privat und in Leitungsaufgaben erlebt hat und wie wir uns als Gemeinde und Leitungsteam effektiv weiterentwickeln können, hat uns alle in unserer Leitungsarbeit bestärkt. Gleichzeitig ließ Michael keine Gelegenheit aus, nochmal tiefer nachzubohren, kleinste Details und Probleme anhand unserer Schilderungen in den Vordergrund zu rücken und uns alle im Kommunizieren unserer Emotionen und Anliegen herauszufordern. Wir gehen gestärkt, motiviert und dankbar aus diesem Wochenende heraus — und mit einer Agenda, durch die wir mehr Transparenz in alltäglichen Prozessen und mehr Gemeinschaft als Team erreichen wollen.


TEXT: GERRIT VAN DIJK; FOTOS: HALTEPUNKT E
Meine Nachbarn in Evershagen
Ich bin Gerrit van Dijk, 33 Jahre alt und ich darf seit 2015 als Gemeindegründer in Rostock Evershagen wirken. Warum? Weil mich die folgende Frage schon länger beschäftigt: wenn das Leben mit Jesus Identität, Sinn, Ruhe, Halt, Kraft, Orientierung und Wert gibt, warum stürmen die Menschen in Norddeutschland dann nicht unsere Gemeinden? Meine Nachbarn in Evershagen können mit Begriffen wie Jesus, Gott und Glauben oft wenig anfangen. Und eine ernsthafte Option für ihr Leben war Glauben sowieso meistens nicht. Ein Leben mit Jesus kommt als Möglichkeit oft gar nicht vor. Und das ist schade.
Ich habe gelernt, dass man in einem ostdeutschen Arbeiterviertel Vertrauen nicht als Vorschuss bekommt, sondern dass man es sich verdienen muss. Und wenn man sich dann vertrauen kann, ist Beziehung, Gemeinschaft und ein verbindliches Miteinander gut möglich. Und weil die Verkündigung des Evangeliums und diakonisches Handeln zusammen gehören, packen wir an. Wir wollen weniger Einsamkeit und mehr Miteinander in Evershagen. Familien, die Hausaufgaben als Stress erleben, unterstützen wir. Wir beten für unsere Nachbarn und feiern mit ihnen. Wir essen zusammen und wir lernen ihren Humor schätzen. Ich glaube, dass ich mich an meine Nachbarschaft anpassen soll. Ich, der studierte Holländer, soll konkreter und praktischer werden. Und das darf ich lernen.

Haltepunkt E ist eine Gemeinschaft in Evershagen. Sie besteht aus einem gläubigen Kern und aus ganz vielen Menschen die sich als Teil von Haltepunkt E verstehen und oft noch nicht wissen, ob sie sich „den da oben“ vorstellen können. Aber gerade das ist uns so wichtig: die Möglichkeit, sich in Ruhe über Jesus Gedanken zu machen und erstmal eine Meinung zu bilden. Oft fragen unsere Nachbarn sich zum ersten Mal, ob sie tatsächlich wirklich Atheist sind.
Vor kurzem haben wir einen neuen Fußboden verlegt in unseren Räumen. Maik und Lummi haben alle Klebereste der alten Tapete nachts entfernt. Mit Schleifmaschine und ganz viel Kaffee. Hauptsache, wir konnten uns bald wieder treffen. „Haltepunkt E ist für mich eine Familie“, sagte Maik. „Haltepunkt E ist ein Ort, wo jeder willkommen ist“ sagte Gina. Das finde ich großartig! Haltepunkt E ist eine wachsende Familie, wo gebetet, geschuftet, gesungen, Bibel gelesen, gekocht, gegrillt und gelacht wird.
Vielen Dank, dass auch wir Teil der FeGN sein können. Danke für die Gebete, die Anteilname und die Unterstützung durch die Erntedanksammlung!



TEXT: MICHAEL HANELT
Aktuelles aus der ELIM Diakonie
Auch an der ELIM Diakonie gehen die vielen Krisen nicht spurlos vorbei. Neben den wieder verschärften Coronaauflagen für Pflegeheime machen uns insbesondere die stark steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise zu schaffen. Sollte sich z.B. der Preis für Gas und Fernwärme nur verdreifachen (was eher am unteren Ende meiner Erwartungen liegt), kämen zusätzliche Kosten in Höhe von TEUR 500 p.a. auf uns zu! Da wir die gestiegenen Preise nicht einfach auf die Bewohner umlegen können ist ein staatliches Unterstützungspaket meines Erachtens unumgänglich! Dennoch stehen auch wir in der Verantwortung, Energie einzusparen. Dazu wurden bereits Maßnahmen ergriffen und auch die Mitarbeitenden dafür sensibilisiert, dass z.B. Fenster in den Fluren und Bewohnerzimmern nicht zu lange offen stehen (nur „Stoßlüften“) und dass die Heizkörper nicht voll aufgedreht werden. Uns hilft wirklich jeder Kubikmeter Gas und Fernwärme, den wir einsparen können.
Ein weitere Herausforderung für uns sind die stark gestiegenen Lebensmittelpreise. Hat die ELIM Diakonie in den ersten Monaten des Jahres noch ca. TEUR 50 pro Monat für die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner aufgewendet, sind die Ausgaben ab Mai sehr stark angestiegen. Im August mussten die Küchen bereits TEUR 70 für Lebensmittel ausgeben! Wir haben nur die Möglichkeit, durch Erhöhung der Effizienz in der Produktion und Optimierung des Bestellwesens das Wegwerfen von Nahrungsmitteln noch weiter zu verringern. Das Thema Lebensmittelverschwendung hat für mich nicht nur eine ökonomische Komponente („wir sparen Geld“), sondern insbesondere auch eine ökologische Bedeutung („wieviel wertvolle Ressourcen werden unnötig für die Erzeugung von nicht benötigten Lebensmitteln verbraucht“). Hier haben wir m.E. eine große gemeinsame Verantwortung.
Die schwierigen Themen und Herausforderungen nehmen also nicht ab, sondern irgendwie immer mehr zu. Dennoch bin ich gewiss und überzeugt, dass wir auch diese Krise als ELIM Diakonie meistern werden.


TEXT: MAGDALENE GÜNTHER; FOTO: JUCA
Cooliefreizeit Oktober 2022
JUCA im Herbst – das geht super! Mit fast 40 Coolies auf dem Dünenhof in Cuxhaven waren wir schon zum zweiten Mal zu einem coolen Wochenende zusammen. Diesmal mit einem starken Team von 8 Leuten. Unser Anliegen war es, den Coolies mit Wertschätzung zu begegnen und ihnen ein Wochenende zu bieten, an dem sie viel Raum für Gemeinschaft haben durften. Unser Thema „Looking for future“ begleitete uns durch die Tage. Wie ging Mose mit der Zukunft um? Hatte er immer einen Plan? Oder manchmal auch nicht? Was traute er sich zu? Was traute Gott ihm zu? Einige Fragen wurden in den Impulsen am Vormittag beantwortet, manches blieb stehen, und das war auch gut so. Wie im echten Leben. Es gab viele coole Aktionen, Workshops und Sport: Geocaching, Wanderversuch zum Meer mit waagerechtem Regen von vorne, Feuerspucken am Lagerfeuer, Kreativ-Workshops, mit Fackeln an den Deich laufen, JUCA-Karaoke, Sport in den Regenpausen, chillen in den Häusern, usw.

Warum haben sich Coolies für die Freizeit angemeldet? Ganz oben stand der Wunsch, neue Leute kennenzulernen, damit man beim JUCA schon in der Gemeinschaft zuhause ist. Oder Leute vom JUCA wiederzusehen, mit denen man in einer Gruppe war. Viele Teilnehmer werden beim JUCA 2023 das erste Mal Coolie sein, und die Freizeit war ein toller Einstieg in diese neue Funktion. Was ist hängengeblieben? O‑Ton Teilnehmer: „Ich konnte mal unbeschwert und frei mit anderen Coolies reden und den Glauben feiern. Ich habe viel von Mose gelernt, der auch in einer Phase seines Lebens nichts außer Schafe hüten gemacht hatte und gelassen in seine Zukunft blickte. Mir ist die Geste eines Leiters – eine Hand zum Himmel, eine Hand nach vorne – hängengeblieben. Die Verbindung nach oben, um Segen weiterzugeben. Das hat mich ermutigt.“ O‑Ton Mitarbeiter: „Es war ein bewegtes Wochenende mit vielen guten Begegnungen mit den Coolies, Gesprächen, Kleingruppen, Spielen, Kreativität und der Erkenntnis: Wir haben eine tolle Coolie-Truppe und freuen uns mega auf das nächste JUCA!“
Magdalene Günther


TEXT: ANDREA OFFE
Willow 2022 — was bleibt?
Unerwartete Möglichkeiten
Mitten im Alltag erreichte mich diese Anfrage, ob ich was zu Willow schreiben könnte. An diesem Tag ploppte eine Mail nach der anderen auf mit verschiedensten Anfragen mit unüberschaubarem Zeitaufwand. Das versetzte mich ziemlich unter Spannung, weil ich keine Zeit hatte, all das in Ruhe mit Gott zu bewegen.
Am Ende von Willow hatte ich einen konkreten nächsten Schritt vor Augen: Das Planen von zwei Stilletagen, um unter anderem auch der Frage meiner Berufung und Zeitgestaltung nachzugehen. Als ich Gott gefragt hatte, wie und wann das gehen kann, hatte er ein konkretes Datum genannt. Dafür habe ich Ende Oktober eine Ferienwohnung gebucht.
In dieser Flut von zu treffenden Entscheidungen klagte ich: „Herr, mir ist das gerade zu viel. Ich bräuchte jetzt die Stilletage und nicht erst in fünf Wochen. Hast du einen Fehler gemacht? Habe ich mich verhört? Ich erlebe dich immer wieder als so guten Zeitplaner- ich versteh dich gerade nicht!“
Um zu schauen, wie und welche der vielen wertvollen Impulse vom Willow Kongress wir als Gemeinde umsetzen könnten, las ich am nächsten Tag vor unserem Leitungskreistreffen meine Notizen nochmal durch. Dabei sprang mir unter anderem ein notierter Gedanke von Craig Groeschel ins Auge: „nicht nur unvorhersehbare Ereignisse, sondern auch unerwartete Möglichkeiten einplanen — am besten einen Tag im Monat“. Das wars. Dieser Gedanke an einen Tag für „unerwartete Möglichkeiten“ hat bei mir einen Schalter umgelegt von Fragen, Frust und Angst vor Überforderung hin zu Gottes unbegrenzten Möglichkeiten. Ich habe mir sofort bis zum Jahresende monatlich einen solchen Tag in den Kalender geschrieben.
Es tut so gut, den Blick auf die Möglichkeiten zu setzten — die Möglichkeiten unseres großen Gottes, der nicht nur einen Tag im Monat, sondern jeden Tag und immer wieder unbegrenzte Möglichkeiten hat. Auch, um uns in unserer Gemeinde zu mobilisieren, das von Willow umzusetzen, was ER für uns vorbereitet hat. Ich bin gespannt drauf.
Andrea ist in der Gemeindeleitung der FeG Wedel und als Seelsorgerin, Beraterin und Traumatherapeutin tätig.


TEXT: FRITZ ROHDE; FOTO: DANILO VOLLMER
Willow 2022 — was bleibt?
bestehen — lernen — neu aufbrechen
„Connected“ beziehungsweise „Verbunden“ – Das war das Motto des Willow-Creek-Leitungskongresses in diesem Jahr. Als Leitende aus Gemeinden, Kirchen und christlichen Werken wollten wir uns wieder miteinander verbinden, verbunden sein und unsere Verbindung zu unserem großen Gott in Jesus Christus feiern. Dabei waren die Vorzeichen dieses Kongresses alles andere als fröhlich oder gar feierlich. Aufgrund der Corona-Pandemie war der Kongress vom Februar in den August diesen Jahres schon verschoben worden. Bei dieser Verschiebung sind den Veranstaltern tausende zahlende Teilnehmerinnen und Teilnehmer abgegangen. Und so musste während des Kongresses auf eine enorme finanzielle Schieflage der Veranstalter aufmerksam gemacht werden. Dieser Kongress in Leipzig, der an acht weitere Orte in Deutschland übertragen wurde, hätte somit der letzte in Deutschland sein können.
Überhaupt war es kennzeichnend für diesen Kongress, was wir alle, Tag für Tag, erleben. Aus einer Krise zu kommen und in die nächste Krise zu gehen. Michel Herbst sprach darüber, wie wir als Kirchen und Gemeinden wieder an Momentum, an Energie und Bedeutung gewinnen können. Und aus der lutherischen Landeskirche kommend betonte er, dass Mission angesichts der schwindenden Kirchenmitglieder kein Tabu mehr sein kann, sondern das Gebot der Stunde ist. Viele Vorträge drehten sich deshalb auch darum in Krisenzeiten zu bestehen, zu lernen und neu aufzubrechen. Mit der eigenen Angst umgehen zu lernen gehört ebenso dazu, wie auf die zwischenmenschliche Verbundenheit zu achten. Gerade in Krisenzeiten sind wir aufeinander angewiesen und brauchen einander. Gerade das kann schwer werden und schwer sein: In Krisenzeiten zusammenzuhalten und zusammen zu stehen. Darum wurde auch hier kein Blatt vor den Mund genommen. Leiten heißt oft auch zu leiden an den allgemeinen Umständen, den verschiedenen Konflikten, den abgespannten Verhältnissen und den eigenen Fehlern und Schwächen. Wie wir daraus aufstehen und neu beginnen können, haben wir auch gehört. Es gehört Mut dazu sich nicht an die alten Erfolge zu klammern und, sollten sie ausbleiben, einfach aufzugeben.
Was ich aus dem Kongress mitnehme, ist eine gehörige Portion Demut und das Wissen, dass sich in den kommenden Monaten und Jahren vieles in unseren Kirchen und Gemeinden weiter und noch grundsätzlicher ändern wird und muss.
Persönlich und für die Leitung unserer Gemeinde nehmen wir mit, dass es immer wichtig war, zukünftig aber auch immer wichtiger wird, Gott um Rat zu fragen, ihn um Weisheit zu bitten und auf ihn zu hören. Alle Zukunft für uns und unsere Gemeinden liegt zuletzt in seiner Hand.


TEXT: ULLRICH EGGERS; FOTOS: WILLOW CREEK DEUTSCHLAND
Dank Spenden-Welle: Willow geht weiter!
Corona hatte für die Verschiebung gesorgt – beim Kongress Ende August fehlten rund 3.000 Angemeldete und hinterließen ein Finanzierungsloch von 450.000 Euro: Mittel, die zur Organisation des Kongresses 2024 notwendig waren. Ein Aufruf bei Besuchern und Freunden der Kongress-Arbeit brachte nach nur sechs Wochen den Durchbruch: „Willow muss unbedingt weitergehen!“ so haben wir es häufig gehört. „Wir brauchen diese Ermutigung für missionarische Gemeindearbeit!“ Weit mehr als tausend Einzel-Spenden sorgten dafür, dass die Planung des nächsten Kongresses jetzt grünes Licht erhielt: Anfang März 2024 ist im Blick.
Manchmal führen Notzeiten auch zu besonderer geistlicher Intensität: Das war der Eindruck vieler Besucher in Leipzig, die uns gespiegelt haben, wie gut ihnen das Miteinander und die vielen aufbauenden Impulse nach der langen Corona-Pause „endlich wieder“ getan haben. „So viele deutschsprachige Beiträge, erstmals deutscher Worship und eine von Gott gesegnete geistliche Dramaturgie des Kongresses, das ging tief unter die Haut!“ so hörten wir oft. Viel Neues ist in der Planung: „Willow plus“ — der Kongress soll noch praxis-bezogener werden, noch besser vernetzt mit zusätzlichen Partnern in den USA, Europa und den deutschsprachigen Ländern. Dabei bleibt immer auch der Wert bewusster Planung und guter Leitung im Blick – egal, ob für große oder kleine Gemeinden. Herzstück aber ist das, was schon Bill Hybels als schwierigste Herausforderung von Leitung sah: Das evangelistische Feuer einer Gemeinde erhalten und den Blick immer wieder von innen nach außen zu richten, auf suchende Menschen, die Jesus so wichtig sind.

Genau das wird womöglich noch verstärkt Priorität werden: Ermutigung zur Mission in übergreifend ökumenischer Breite – aber immer mit einem klaren Fokus auf den Auftrag Jesu. Eben deswegen wären wir so froh, wenn die Spendenwelle noch etwas anhält: Mit 38 Konferenzen in den letzten 26 Jahren haben wir 175.000 Menschen erreicht. Immer ist unsere Arbeit dabei aber nah am finanziellen Abgrund gesegelt, weil wir durch den Fokus auf Kongresse nur alle zwei Jahre eine Finanzierungsmöglichkeit haben. Und die wird immer riskanter: Die Hallen- und Technikkosten explodieren (50 % Preisanstieg gegenüber 2020), die Risiken steigen – und unsere Herausforderungen auch: Dringend müssten wir unsere Preise für Ü‑25-Teilnehmer subventionieren, wollen Programm für Theologie-Studenten aufbauen, müssen das digitale Marketing via Social Media verstärken und unsere Arbeitsstruktur im Gießener Büro unter unserem neuen Geschäftsführer Thomas Fremdt für eine zweite Wachstumsphase erneuern. Wenn wir durch die Hilfe unserer Freunde ein wenig mehr Boden unter die Füße bekämen, könnten wir nachhaltiger ausbauen, womit wir den Gemeinden in D A CH dienen wollen: Ermutigung zu missionarischer Gemeindearbeit und persönliche Stärkung in der Nachfolge Jesu – denn auch der beste Leitende ist zutiefst und zuerst ein Nachfolger, wie es Thomas Härry beim Kongress in Leipzig so eindrücklich sagte. Danke für Ihre Investition in die Priorität Jesu: Gemeinden, die ihre Arbeit gut machen, sind die Hoffnung der Welt und ein Leuchtturm in der Krise!
Ulrich Eggers, 1. Vorsitzender Willow Creek Deutschland


TEXT: GEMEINDEBUERO
Wir suchen Dich!
Die Stiftung Freie evangelische Gemeinde sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n kaufmännische/n Projektreferent/in (m/w) in Vollzeit (Teilzeit möglich) für unser Büro in Hamburg Niendorf.


TEXT: SIMONE DEMSKY
Mitsingen gefragt: Adventskonzert
Zum Start in den Dezember veranstaltet die FeG Hohenlockstedt am 1. Dezember um 15 Uhr ein Mitsingkonzert. Das Adventskonzert ist gedacht für die Seniorinnen und Senioren unseres Ortes, die die Lieder noch von früher kennen und es geniessen, mitsingen zu können. Im Hintergrund machen unsere Teens aus dem BU Helfereinsatz und unterstützen das Mitarbeiterteam des monatlichen Seniorencafes bei Technik und Catering, denn selbstverständlich darf eine Pause zum Klönen mit adventlichen Leckereien und Kaffee nicht fehlen.



TEXT: UTE BORK
Transaktionsanalyse
Ute Bork, unsere Seelsorgebeauftragte der Stiftung FeGN läd ein zu zwei Kursen der Transaktionsanalyse:
Die Transaktionsanalyse (TA) gehört zu den Verfahren der humanistischen Psychologie. Sie geht von der Entwicklungsfähigkeit der Menschen und ihrer Fähigkeit zur Selbstverantwortung aus. Sie setzt sich mit Fragen auseinander, wie Persönlichkeit funktioniert, wie Menschen mit sich selbst umgehen und ihre beruflichen, wie privaten Beziehungen zu anderen Menschen und Systemen gestalten.
Der 101 — Offizieller Einführungskurs in Transaktionsanalyse
In diesem Kurs werden die Grundkonzepte praxisorientiert und anschaulich vermittelt. Fragestellungen aus dem eigenen persönlichen, beruflichen oder ehrenamtlichen Hintergrund können gerne eingebracht werden. Der Kurs ist international anerkannt und sie erhalten das 101 EATA-Zertifikat. Der Kurs ist Voraussetzung für die Weiterbildung in Transaktionsanalyse.
Zielgruppe
Sie wollen sich persönlich und professionell weiterentwickeln? Sie möchten Ihren Methodenkoffer in Kommunikation und Beziehungsgestaltung ihrer beruflichen, ehrenamtlichen und privaten Rolle erweitern? Sie sind an TA-Interessiert? Ich freue mich auf Sie.
Praktisch – Knackig – Humorvoll – Jetzt anmelden
Termin: Donnerstag, den 02.02., Freitag, den 03.02.2023
Dauer: 2 Tage von 9.30- 17.30 Uhr
Veranstaltungsgebühr: 295,- EUR
Veranstaltungsort: Kattjahren 8, 22359 Hamburg-Volksdorf

101 — AFTER WORK: Der TA-Grundlagenkurs
An 5 aufeinander folgenden After-Work-Abenden geben wir in entspannter, lockerer Atmosphäre einen Überblick über die relevanten Konzepte der TA. Bei einem netten Drink und Fingerfood bekommen Sie nützliche Anregungen für die Umsetzung im privaten und beruflichen Kontext. Nach den 5 Modulen gibt es das offizielle 101-Zertifikat. Oder man schnuppert nur mal so vorbei ohne Zertifikat.
Zielgruppe
Sie wollen sich persönlich und professionell weiterentwickeln? Sie möchten Ihr Methodenrepertoire für Kommunikation sowie Reflexion erweitern und Denken, Fühlen und Handeln mit Ihrer beruflichen Rolle in Einklang bringen? Wir freuen uns auf Sie!
17.11.22 — Modul 1: „Oh Mann, schon wieder ein Problem!“
Wie ich Herausforderungen konstruktiv meistern kann
15.12.22 — Modul 2: „Hey, was ist los?“
Wie ich mich selbst verstehen kann
19.01.23 — Modul 3: „Wieso versteht der/sie mich nicht?“
Wie ich gut ins Gespräch komme
09.02.23 — Modul 4: „Hilfe, alle wollen was von mir!“
Wie ich aus destruktiven Situationen aussteigen kann
23.03.23 — Modul 5: „Wer bin ich, wenn ja wie viele?“
Wie es zu meiner eigenen Biographie gekommen ist
Dauer: 2,5 Std, 18.00- 20.30 Uhr
Veranstaltungsgebühr: 65,- EUR (Bei Komplettbuchung: 310,- EUR)
Veranstaltungsort: Kattjahren 8, 22359 Hamburg-Volksdorf
Aktuelle Kurse und Anmeldung unter:
kontakt@ute-bork.de, www.ute-bork.de



TERMINE AB NOVEMBER 2022
01.12.2022 Mitsingkonzert FeG Hohenlockstedt
14.12.2022 MIKO, Haven
Auf der FeGN Webseite versuchen wir, die Termine aktuell zu halten. Coronabedingt haben auch wir zur Zeit kurzfristige Änderungen: aktuelle Termine
Hinweise:
- Kurzfristige Änderungen behalten sich die Veranstalter vor!
- Weitere Termine findest du im FeGN-Kalender oder im monatlich erscheinenden EINBLICK Gebet.
- Relevante Veranstaltungen können gerne der Redaktion gemeldet werden und werden nach Prüfung in einem zukünftigen Newsletter veröffentlicht.
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