EINBLICK News No 9 / 2022: Neues aus der FeGN

Füreinander, miteinander.

Geht nach­sichtig miteinan­der um und vergebt einan­der, wenn ein­er dem anderen etwas vorzuw­er­fen hat. Genau­so, wie der Herr euch vergeben hat, sollt auch ihr einan­der vergeben. Koloss­er 3,13 NGÜ

Wir wer­den einan­der viel zu vergeben haben“, meinte der dama­lige Gesund­heitsmin­is­ter Jens Spahn zu Beginn der Coro­na-Pan­demie. An dieser Stelle hat­te er in jedem Fall Recht. Mehr als zwei Jahre später stellen wir fest, dass die Krisen nicht weniger oder klein­er gewor­den sind. Im Gegen­teil. Bun­deskan­zler Scholz warnt vor der Möglichkeit eines drit­ten Weltkrieges. Viele Men­schen machen sich wirtschaftliche Sor­gen, die junge Gen­er­a­tion sieht ihre Zukun­ft schwinden. Die west­lichen, demokratis­chen Gesellschaften dro­hen auseinan­der zu fall­en in ein­er Zeit, in der sie gegenüber den total­itären Machthabern dieser Welt eigentlich in Ein­heit zusam­men­ste­hen müssten.

Der Gemeinde gilt der Auf­trag die Ein­heit in Jesus zu suchen, gemein­sam von sein­er Verge­bung zu leben und einan­der immer wieder viel Gutes zu tun. Das kleine Wörtchen „einan­der“ kommt nicht nur in unserem kurzen Abschnitt dreimal vor, es hat im Neuen Tes­ta­ment ger­ade bei den Briefen eine große Bedeu­tung. Wir leben unseren Glauben niemals allein, son­dern immer auch füreinan­der und miteinan­der. Die Krisen dieser Tage kön­nen uns tren­nen oder zur Mitte in Jesus und damit zum Miteinan­der führen. Wie kann ein solch­es Miteinan­der ausse­hen in dieser Zeit?

  • Wir beten konkret für eine über­schaubare Anzahl von Men­schen aus unser­er Gemeinde oder unserem Freundeskreis.
  • Wir fra­gen nach und rufen einan­der an.
  • Wir tre­f­fen uns zu gemein­samen Mahlzeit­en und nehmen uns Zeit, um miteinan­der zu klönen.
  • Wir tre­f­fen einan­der beim Gottes­di­enst und gehen bewusst auf neue Men­schen zu.
  • Wir helfen einan­der bei All­t­agssor­gen oder bei finanziellen Problemen.
  • Wir ermuti­gen einan­der auf dem Weg mit Jesus und lassen keine Gele­gen­heit aus, die schö­nen Seit­en des Lebens zu feiern.

In diesem Sinne lasst uns mit unserem HERRN gemein­sam die kom­menden Win­ter­monate angehen!

In Jesus verbunden,

euer

Rein­hard Spincke

TEXT: MICHAEL KLEIN; FOTOS: ERIKA BRANDT, ANNE KLEIN

Taufe mit Hindernissen im Herbst

Im Früh­jahr 2021 bei unserem ersten MyLife Work­shop war ein Mann namens Markus dabei, mit vie­len Fra­gen und sehr neugierig. Sein erster Kon­takt zu uns war bei einem unser­er monatlichen Män­ner­a­bende, er kam als Assis­tenz für einen Mann im Roll­stuhl. Mein Rat an alle:  Män­ner­ar­beit lohnt sich!

Nach dem MyLife Work­shop hat­te ich mit ihm eine sehr span­nende und aufre­gende Zweier­schaft, und dabei war zu beobacht­en wie der Heilige Geist mit ihm „arbeit­et“, mir lief es so manch­es Mal eiskalt den Rück­en herunter, oder ich musste vor Freude die Trä­nen zurück­hal­ten.  Nach dem Kurs „Gott ent­deck­en“ wurde der Wun­sch zur Taufe in ihm geweckt. Er wurde als Kind im katholis­chen Glauben getauft und erzo­gen, ger­ade deshalb wollte er jet­zt als 57-jähriger Mann Mann auf seinen per­sön­lichen Glauben hin getauft werden.

Wir sucht­en dann nach einem geeigneten Ort für die Taufe. Die Nord­see, dachte ich, bietet sich bei uns an, aber er hat eine Abnei­gung gegen die Hin­ter­lassen­schaften der Schafe am Deich, die Schaaf­sköt­tel. Der Som­mer ging vorüber und er kon­nte sich nicht für ein Gewäss­er entschei­den. Wir beka­men von einem Paar aus ein­er anderen Gemeinde eine Spende, von der kaufte ich dann ein 6qm3 Beck­en. Es wurde immer käl­ter draußen, es war schon Sep­tem­ber. Wir beschlossen dann, dass die Taufe hier bei uns im Beck­en stat­tfind­et, denn die Nacht­tem­per­a­turen fie­len weit­er in den ein­stel­li­gen Bere­ich. Die Vor­bere­itun­gen liefen an, das Beck­en wurde aufge­baut und gefüllt. Am 02.10.2022 war es dann so weit, die Taufe sollte im Erntedankgottes­di­enst stat­tfind­en. Nach einem bewe­gen­den Zeug­nis von Markus wurde er getauft, bei schön­stem Son­nen­schein und ein­stel­li­gen Tem­per­a­turen. Im dop­pel­ten Sinne eine gute Ernte. Oder was meint Ihr dazu?

Euer Michael

TEXT: SVENJA STINSKY; FOTO: PASCAL SCHMÜSER

Klausur der Gemeindeleitung FeG Rostock mit Michael Murzin

Eine Tasche voller Play­mo­bil. Das war das Erste, was Michael zu Beginn unseres Klausurwoch­enen­des auf den Tisch fall­en ließ. Für vier Ses­sions hat­ten wir, das Leitung­steam der FeG Ros­tock, uns mit Michael Murzin als Coach in einem Bauern­haus inmit­ten MVs getrof­fen. Seit März 2021 arbeit­en wir als Leitung­steam — Zeit für eine Zwischenbilanz.

Unser Ziel war es her­auszufind­en, was genau es heißt, Gemeinde zu leit­en und wie wir kün­ftig bess­er zusam­me­nar­beit­en kön­nen, um diese Auf­gabe angemessen zu erfüllen. Das sollte jet­zt also mit Play­mo­bil funk­tion­ieren? Neben ver­schiede­nen Men­schen­fig­uren lagen vor uns auf dem Tisch aller­hand Tiere, Straßen­schilder, Fahrzeuge und Werkzeuge. Was Kinder so zum Spie­len brauchen – aber was hat­te das mit uns als Gemein­deleit­er zu tun?

Eine ganze Menge, wie sich kurz darauf her­ausstellte. Unsere Tea­mauf­stel­lung, nun bildlich dargestellt, war die Ein­trittsp­forte in span­nende Gespräche über Rol­len­verteilung und Dynamiken im Team, über Wach­s­tum und Wach­s­tumspoten­ziale und über Kon­flik­te, mit denen wir immer wieder hadern, für die uns jedoch die Lösung fehlte. Für mich per­sön­lich stellte sich in den ver­gan­genen Monat­en immer wieder die Frage nach mein­er Rolle im Team. Die anderen einzuord­nen, Stärken und Fortschritte zu erken­nen fiel mir leicht. Aber bei mir? Zu ent­deck­en, dass ich keine fest­gelegte Rolle brauche, son­dern in vie­len Bere­ichen agieren kann und genau darin meine Stärke liegt hat mich sehr ermutigt. Zu hören, wie viel Wach­s­tum jed­er von uns pri­vat und in Leitungsauf­gaben erlebt hat und wie wir uns als Gemeinde und Leitung­steam effek­tiv weit­er­en­twick­eln kön­nen, hat uns alle in unser­er Leitungsar­beit bestärkt. Gle­ichzeit­ig ließ Michael keine Gele­gen­heit aus, nochmal tiefer nachzubohren, kle­in­ste Details und Prob­leme anhand unser­er Schilderun­gen in den Vorder­grund zu rück­en und uns alle im Kom­mu­nizieren unser­er Emo­tio­nen und Anliegen her­auszu­fordern. Wir gehen gestärkt, motiviert und dankbar aus diesem Woch­enende her­aus — und mit ein­er Agen­da, durch die wir mehr Trans­parenz in alltäglichen Prozessen und mehr Gemein­schaft als Team erre­ichen wollen.

TEXT: GERRIT VAN DIJK; FOTOS: HALTEPUNKT E

Meine Nachbarn in Evershagen

Ich bin Ger­rit van Dijk, 33 Jahre alt und ich darf seit 2015 als Gemein­de­grün­der in Ros­tock Ever­sha­gen wirken. Warum? Weil mich die fol­gende Frage schon länger beschäftigt: wenn das Leben mit Jesus Iden­tität, Sinn, Ruhe, Halt, Kraft, Ori­en­tierung und Wert gibt, warum stür­men die Men­schen in Nord­deutsch­land dann nicht unsere Gemein­den? Meine Nach­barn in Ever­sha­gen kön­nen mit Begrif­f­en wie Jesus, Gott und Glauben oft wenig anfan­gen. Und eine ern­sthafte Option für ihr Leben war Glauben sowieso meis­tens nicht. Ein Leben mit Jesus kommt als Möglichkeit oft gar nicht vor. Und das ist schade.

Ich habe gel­ernt, dass man in einem ost­deutschen Arbeit­er­vier­tel Ver­trauen nicht als Vorschuss bekommt, son­dern dass man es sich ver­di­enen muss. Und wenn man sich dann ver­trauen kann, ist Beziehung, Gemein­schaft und ein verbindlich­es Miteinan­der gut möglich. Und weil die Verkündi­gung des Evan­geli­ums und diakonis­ches Han­deln zusam­men gehören, pack­en wir an. Wir wollen weniger Ein­samkeit und mehr Miteinan­der in Ever­sha­gen. Fam­i­lien, die Hausauf­gaben als Stress erleben, unter­stützen wir. Wir beten für unsere Nach­barn und feiern mit ihnen. Wir essen zusam­men und wir ler­nen ihren Humor schätzen. Ich glaube, dass ich mich an meine Nach­barschaft anpassen soll. Ich, der studierte Hol­län­der, soll konkreter und prak­tis­ch­er wer­den. Und das darf ich lernen.

Hal­tepunkt E ist eine Gemein­schaft in Ever­sha­gen. Sie beste­ht aus einem gläu­bi­gen Kern und aus ganz vie­len Men­schen die sich als Teil von Hal­tepunkt E ver­ste­hen und oft noch nicht wis­sen, ob sie sich „den da oben“ vorstellen kön­nen. Aber ger­ade das ist uns so wichtig: die Möglichkeit, sich in Ruhe über Jesus Gedanken zu machen und erst­mal eine Mei­n­ung zu bilden. Oft fra­gen unsere Nach­barn sich zum ersten Mal, ob sie tat­säch­lich wirk­lich Athe­ist sind.

Vor kurzem haben wir einen neuen Fuß­bo­den ver­legt in unseren Räu­men. Maik und Lum­mi haben alle Kle­ber­este der alten Tapete nachts ent­fer­nt. Mit Schleif­mas­chine und ganz viel Kaf­fee. Haupt­sache, wir kon­nten uns bald wieder tre­f­fen. „Hal­tepunkt E ist für mich eine Fam­i­lie“, sagte Maik. „Hal­tepunkt E ist ein Ort, wo jed­er willkom­men ist“ sagte Gina. Das finde ich großar­tig! Hal­tepunkt E ist eine wach­sende Fam­i­lie, wo gebetet, geschuftet, gesun­gen, Bibel gele­sen, gekocht, gegrillt und gelacht wird.

Vie­len Dank, dass auch wir Teil der FeGN sein kön­nen. Danke für die Gebete, die Anteil­name und die Unter­stützung durch die Erntedanksammlung!

Wer weit­er­hin für Hal­tepunkt E und die anderen Gemein­de­grün­dun­gen spenden möchte, kann auf das Kon­to eib­n­er Orts­ge­meinde über­weisen und im Ver­wen­dungszweck „Erntedank — Gemein­de­grün­dung“ angeben. Wer direkt über­weist kann seine Spende auf das  zen­trale FeGN-Girokon­to, IBAN: DE91 4526 0475 0009 1758 00 einzahlen. 

TEXT: MICHAEL HANELT

Aktuelles aus der ELIM Diakonie

Auch an der ELIM Diakonie gehen die vie­len Krisen nicht spur­los vor­bei. Neben den wieder ver­schärften Coro­n­aau­fla­gen für Pflege­heime machen uns ins­beson­dere die stark steigen­den Energie- und Nahrungsmit­tel­preise zu schaf­fen. Sollte sich z.B. der Preis für Gas und Fer­n­wärme nur ver­dreifachen (was eher am unteren Ende mein­er Erwartun­gen liegt), kämen zusät­zliche Kosten in Höhe von TEUR 500 p.a. auf uns zu! Da wir die gestiege­nen Preise nicht ein­fach auf die Bewohn­er umle­gen kön­nen ist ein staatlich­es Unter­stützungspaket meines Eracht­ens unumgänglich! Den­noch ste­hen auch wir in der Ver­ant­wor­tung, Energie einzus­paren. Dazu wur­den bere­its Maß­nah­men ergrif­f­en und auch die Mitar­bei­t­en­den dafür sen­si­bil­isiert, dass z.B. Fen­ster in den Fluren und Bewohn­erz­im­mern nicht zu lange offen ste­hen (nur „Stoßlüften“) und dass die Heizkör­p­er nicht voll aufge­dreht wer­den. Uns hil­ft wirk­lich jed­er Kubik­me­ter Gas und Fer­n­wärme, den wir eins­paren können. 

Ein weit­ere Her­aus­forderung für uns sind die stark gestiege­nen Lebens­mit­tel­preise. Hat die ELIM Diakonie in den ersten Monat­en des Jahres noch ca. TEUR 50 pro Monat für die Ver­sorgung der Bewohner­in­nen und Bewohn­er aufgewen­det, sind die Aus­gaben ab Mai sehr stark angestiegen. Im August mussten die Küchen bere­its TEUR 70 für Lebens­mit­tel aus­geben! Wir haben nur die Möglichkeit, durch Erhöhung der Effizienz in der Pro­duk­tion und Opti­mierung des Bestell­we­sens das Weg­w­er­fen von Nahrungsmit­teln noch weit­er zu ver­ringern. Das The­ma Lebens­mit­telver­schwen­dung hat für mich nicht nur eine ökonomis­che Kom­po­nente („wir sparen Geld“), son­dern ins­beson­dere auch eine ökol­o­gis­che Bedeu­tung („wieviel wertvolle Ressourcen wer­den unnötig für die Erzeu­gung von nicht benötigten Lebens­mit­teln ver­braucht“). Hier haben wir m.E. eine große gemein­same Verantwortung.

Die schwieri­gen The­men und Her­aus­forderun­gen nehmen also nicht ab, son­dern irgend­wie immer mehr zu. Den­noch bin ich gewiss und überzeugt, dass wir auch diese Krise als ELIM Diakonie meis­tern werden.

TEXT: MAGDALENE GÜNTHER; FOTOJUCA

Cooliefreizeit Oktober 2022

JUCA im Herb­st – das geht super! Mit fast 40 Coolies auf dem Dünen­hof in Cux­haven waren wir schon zum zweit­en Mal zu einem coolen Woch­enende zusam­men. Dies­mal mit einem starken Team von 8 Leuten. Unser Anliegen war es, den Coolies mit Wertschätzung zu begeg­nen und ihnen ein Woch­enende zu bieten, an dem sie viel Raum für Gemein­schaft haben durften. Unser The­ma „Look­ing for future“ begleit­ete uns durch die Tage. Wie ging Mose mit der Zukun­ft um? Hat­te er immer einen Plan? Oder manch­mal auch nicht? Was traute er sich zu? Was traute Gott ihm zu? Einige Fra­gen wur­den in den Impulsen am Vor­mit­tag beant­wortet, manch­es blieb ste­hen, und das war auch gut so. Wie im echt­en Leben. Es gab viele coole Aktio­nen, Work­shops und Sport: Geo­caching, Wan­derver­such zum Meer mit waagerechtem Regen von vorne, Feuer­spuck­en am Lager­feuer, Kreativ-Work­shops, mit Fack­eln an den Deich laufen, JUCA-Karaoke, Sport in den Regen­pausen, chillen in den Häusern, usw.

Warum haben sich Coolies für die Freizeit angemeldet? Ganz oben stand der Wun­sch, neue Leute ken­nen­zuler­nen, damit man beim JUCA schon in der Gemein­schaft zuhause ist. Oder Leute vom JUCA wiederzuse­hen, mit denen man in ein­er Gruppe war. Viele Teil­nehmer wer­den beim JUCA 2023 das erste Mal Coolie sein, und die Freizeit war ein toller Ein­stieg in diese neue Funk­tion. Was ist hän­genge­blieben? O‑Ton Teil­nehmer: „Ich kon­nte mal unbeschw­ert und frei mit anderen Coolies reden und den Glauben feiern. Ich habe viel von Mose gel­ernt, der auch in ein­er Phase seines Lebens nichts außer Schafe hüten gemacht hat­te und gelassen in seine Zukun­ft blick­te. Mir ist die Geste eines Leit­ers – eine Hand zum Him­mel, eine Hand nach vorne – hän­genge­blieben. Die Verbindung nach oben, um Segen weit­erzugeben. Das hat mich ermutigt.“ O‑Ton Mitar­beit­er: „Es war ein bewegtes Woch­enende mit vie­len guten Begeg­nun­gen mit den Coolies, Gesprächen, Kle­in­grup­pen, Spie­len, Kreativ­ität und der Erken­nt­nis: Wir haben eine tolle Coolie-Truppe und freuen uns mega auf das näch­ste JUCA!“

Mag­da­lene Günther

TEXT: ANDREA OFFE

Willow 2022 — was bleibt?

Unerwartete Möglichkeiten

Mit­ten im All­t­ag erre­ichte mich diese Anfrage, ob ich was zu Wil­low schreiben kön­nte. An diesem Tag ploppte eine Mail nach der anderen auf mit ver­schieden­sten Anfra­gen mit unüber­schaubarem Zeitaufwand.  Das ver­set­zte mich ziem­lich unter Span­nung, weil ich keine Zeit hat­te, all das in Ruhe mit Gott zu bewegen.

Am Ende von Wil­low hat­te ich einen konkreten näch­sten Schritt vor Augen: Das Pla­nen von zwei Stil­leta­gen, um unter anderem auch der Frage mein­er Beru­fung und Zeit­gestal­tung nachzuge­hen. Als ich Gott gefragt hat­te, wie und wann das gehen kann, hat­te er ein konkretes Datum genan­nt. Dafür habe ich Ende Okto­ber eine Ferien­woh­nung gebucht.

In dieser Flut von zu tre­f­fend­en Entschei­dun­gen klagte ich: „Herr, mir ist das ger­ade zu viel. Ich bräuchte jet­zt die Stil­letage und nicht erst in fünf Wochen. Hast du einen Fehler gemacht? Habe ich mich ver­hört? Ich erlebe dich immer wieder als so guten Zeit­plan­er- ich ver­steh dich ger­ade nicht!“

Um zu schauen, wie und welche der vie­len wertvollen Impulse vom Wil­low Kongress wir als Gemeinde umset­zen kön­nten, las ich am näch­sten Tag vor unserem Leitungskreistr­e­f­fen meine Noti­zen nochmal durch.  Dabei sprang mir unter anderem ein notiert­er Gedanke von Craig Groeschel ins Auge:  „nicht nur unvorherse­hbare Ereignisse, son­dern auch uner­wartete Möglichkeit­en ein­pla­nen — am besten einen Tag im Monat“. Das wars. Dieser Gedanke an einen Tag für „uner­wartete Möglichkeit­en“ hat bei mir einen Schal­ter umgelegt von Fra­gen, Frust und Angst vor Über­forderung hin zu Gottes unbe­gren­zten Möglichkeit­en. Ich habe mir sofort bis zum Jahre­sende monatlich einen solchen Tag in den Kalen­der geschrieben.

Es tut so gut, den Blick auf die Möglichkeit­en zu set­zten — die Möglichkeit­en unseres großen Gottes, der nicht nur einen Tag im Monat, son­dern jeden Tag und immer wieder unbe­gren­zte Möglichkeit­en hat. Auch, um uns in unser­er Gemeinde zu mobil­isieren, das von Wil­low umzuset­zen, was ER für uns vor­bere­it­et hat. Ich bin ges­pan­nt drauf.

Andrea ist in der Gemein­deleitung der FeG Wedel und als Seel­sorg­erin, Bera­terin und Trau­mather­a­peutin tätig.

TEXT: FRITZ ROHDE; FOTO: DANILO VOLLMER

Willow 2022 — was bleibt?

bestehen — lernen — neu aufbrechen

Con­nect­ed“ beziehungsweise „Ver­bun­den“ – Das war das Mot­to des Wil­low-Creek-Leitungskon­gress­es in diesem Jahr. Als Lei­t­ende aus Gemein­den, Kirchen und christlichen Werken woll­ten wir uns wieder miteinan­der verbinden, ver­bun­den sein und unsere Verbindung zu unserem großen Gott in Jesus Chris­tus feiern. Dabei waren die Vorze­ichen dieses Kon­gress­es alles andere als fröh­lich oder gar feier­lich. Auf­grund der Coro­na-Pan­demie war der Kongress vom Feb­ru­ar in den August diesen Jahres schon ver­schoben wor­den. Bei dieser Ver­schiebung sind den Ver­anstal­tern tausende zahlende Teil­nehmerin­nen und Teil­nehmer abge­gan­gen. Und so musste während des Kon­gress­es auf eine enorme finanzielle Schieflage der Ver­anstal­ter aufmerk­sam gemacht wer­den. Dieser Kongress in Leipzig, der an acht weit­ere Orte in Deutsch­land über­tra­gen wurde, hätte somit der let­zte in Deutsch­land sein können.

Über­haupt war es kennze­ich­nend für diesen Kongress, was wir alle, Tag für Tag, erleben. Aus ein­er Krise zu kom­men und in die näch­ste Krise zu gehen. Michel Herb­st sprach darüber, wie wir als Kirchen und Gemein­den wieder an Momen­tum, an Energie und Bedeu­tung gewin­nen kön­nen. Und aus der lutherischen Lan­deskirche kom­mend betonte er, dass Mis­sion angesichts der schwinden­den Kirchen­mit­glieder kein Tabu mehr sein kann, son­dern das Gebot der Stunde ist. Viele Vorträge dreht­en sich deshalb auch darum in Krisen­zeit­en zu beste­hen, zu ler­nen und neu aufzubrechen. Mit der eige­nen Angst umge­hen zu ler­nen gehört eben­so dazu, wie auf die zwis­chen­men­schliche Ver­bun­den­heit zu acht­en. Ger­ade in Krisen­zeit­en sind wir aufeinan­der angewiesen und brauchen einan­der. Ger­ade das kann schw­er wer­den und schw­er sein: In Krisen­zeit­en zusam­men­zuhal­ten und zusam­men zu ste­hen. Darum wurde auch hier kein Blatt vor den Mund genom­men. Leit­en heißt oft auch zu lei­den an den all­ge­meinen Umstän­den, den ver­schiede­nen Kon­flik­ten, den abges­pan­nten Ver­hält­nis­sen und den eige­nen Fehlern und Schwächen. Wie wir daraus auf­ste­hen und neu begin­nen kön­nen, haben wir auch gehört. Es gehört Mut dazu sich nicht an die alten Erfolge zu klam­mern und, soll­ten sie aus­bleiben, ein­fach aufzugeben.

Was ich aus dem Kongress mit­nehme, ist eine gehörige Por­tion Demut und das Wis­sen, dass sich in den kom­menden Monat­en und Jahren vieles in unseren Kirchen und Gemein­den weit­er und noch grund­sät­zlich­er ändern wird und muss. 

Per­sön­lich und für die Leitung unser­er Gemeinde nehmen wir mit, dass es immer wichtig war, zukün­ftig aber auch immer wichtiger wird, Gott um Rat zu fra­gen, ihn um Weisheit zu bit­ten und auf ihn zu hören. Alle Zukun­ft für uns und unsere Gemein­den liegt zulet­zt in sein­er Hand.

TEXT: ULLRICH EGGERS; FOTOS: WILLOW CREEK DEUTSCHLAND

Dank Spenden-Welle: Willow geht weiter!

Coro­na hat­te für die Ver­schiebung gesorgt – beim Kongress Ende August fehlten rund 3.000 Angemeldete und hin­ter­ließen ein Finanzierungsloch von 450.000 Euro: Mit­tel, die zur Organ­i­sa­tion des Kon­gress­es 2024 notwendig waren. Ein Aufruf bei Besuch­ern und Fre­un­den der Kongress-Arbeit brachte nach nur sechs Wochen den Durch­bruch: „Wil­low muss unbe­d­ingt weit­erge­hen!“ so haben wir es häu­fig gehört. „Wir brauchen diese Ermu­ti­gung für mis­sion­ar­ische Gemein­dear­beit!“ Weit mehr als tausend Einzel-Spenden sorgten dafür, dass die Pla­nung des näch­sten Kon­gress­es jet­zt grünes Licht erhielt: Anfang März 2024 ist im Blick.

Manch­mal führen Notzeit­en auch zu beson­der­er geistlich­er Inten­sität: Das war der Ein­druck viel­er Besuch­er in Leipzig, die uns gespiegelt haben, wie gut ihnen das Miteinan­der und die vie­len auf­bauen­den Impulse nach der lan­gen Coro­na-Pause „endlich wieder“ getan haben. „So viele deutschsprachige Beiträge, erst­mals deutsch­er Wor­ship und eine von Gott geseg­nete geistliche Dra­maturgie des Kon­gress­es, das ging tief unter die Haut!“ so hörten wir oft. Viel Neues ist in der Pla­nung: „Wil­low plus“ — der Kongress soll noch prax­is-bezo­gen­er wer­den, noch bess­er ver­net­zt mit zusät­zlichen Part­nern in den USA, Europa und den deutschsprachi­gen Län­dern. Dabei bleibt immer auch der Wert bewusster Pla­nung und guter Leitung im Blick – egal, ob für große oder kleine Gemein­den. Herzstück aber ist das, was schon Bill Hybels als schwierig­ste Her­aus­forderung von Leitung sah: Das evan­ge­lis­tis­che Feuer ein­er Gemeinde erhal­ten und den Blick immer wieder von innen nach außen zu richt­en, auf suchende Men­schen, die Jesus so wichtig sind.

Genau das wird wom­öglich noch ver­stärkt Pri­or­ität wer­den: Ermu­ti­gung zur Mis­sion in über­greifend öku­menis­ch­er Bre­ite – aber immer mit einem klaren Fokus auf den Auf­trag Jesu. Eben deswe­gen wären wir so froh, wenn die Spenden­welle noch etwas anhält: Mit 38 Kon­feren­zen in den let­zten 26 Jahren haben wir 175.000 Men­schen erre­icht. Immer ist unsere Arbeit dabei aber nah am finanziellen Abgrund gesegelt, weil wir durch den Fokus auf Kon­gresse nur alle zwei Jahre eine Finanzierungsmöglichkeit haben. Und die wird immer riskan­ter: Die Hallen- und Tech­nikkosten explodieren (50 % Preisanstieg gegenüber 2020), die Risiken steigen – und unsere Her­aus­forderun­gen auch: Drin­gend müssten wir unsere Preise für Ü‑25-Teil­nehmer sub­ven­tion­ieren, wollen Pro­gramm für The­olo­gie-Stu­den­ten auf­bauen, müssen das dig­i­tale Mar­ket­ing via Social Media ver­stärken und unsere Arbeitsstruk­tur im Gießen­er Büro unter unserem neuen Geschäfts­führer Thomas Fremdt für eine zweite Wach­s­tum­sphase erneuern. Wenn wir durch die Hil­fe unser­er Fre­unde ein wenig mehr Boden unter die Füße bekä­men, kön­nten wir nach­haltiger aus­bauen, wom­it wir den Gemein­den in D A CH dienen wollen: Ermu­ti­gung zu mis­sion­ar­isch­er Gemein­dear­beit und per­sön­liche Stärkung in der Nach­folge Jesu – denn auch der beste Lei­t­ende ist zutief­st und zuerst ein Nach­fol­ger, wie es Thomas Här­ry beim Kongress in Leipzig so ein­drück­lich sagte. Danke für Ihre Investi­tion in die Pri­or­ität Jesu: Gemein­den, die ihre Arbeit gut machen, sind die Hoff­nung der Welt und ein Leucht­turm in der Krise!

Ulrich Eggers, 1. Vor­sitzen­der Wil­low Creek Deutschland

TEXT: GEMEINDEBUERO

Wir suchen Dich!

Die Stiftung Freie evan­ge­lis­che Gemeinde sucht zum näch­st­möglichen Zeit­punkt eine/n kaufmännische/n Projektreferent/in (m/w) in Vol­lzeit (Teilzeit möglich) für unser Büro in Ham­burg Niendorf.

Mehr Info hier

TEXT: SIMONE DEMSKY

Mitsingen gefragt: Adventskonzert

Zum Start in den Dezem­ber ver­anstal­tet die FeG Hohen­lock­st­edt am 1. Dezem­ber um 15 Uhr ein Mits­ingkonz­ert. Das Adventskonz­ert ist gedacht für die Senior­in­nen und Senioren unseres Ortes, die die Lieder noch von früher ken­nen und es geniessen, mitsin­gen zu kön­nen. Im Hin­ter­grund machen unsere Teens aus dem BU Helfer­e­in­satz und unter­stützen das Mitar­beit­erteam des monatlichen Senioren­cafes bei Tech­nik und Cater­ing, denn selb­stver­ständlich darf eine Pause zum Klö­nen mit adventlichen Leck­ereien und Kaf­fee nicht fehlen.

TEXT: UTE BORK

Transaktionsanalyse

Ute Bork, unsere Seel­sorge­beauf­tragte der Stiftung FeGN läd ein zu zwei Kursen der Transaktionsanalyse:

Die Transak­tion­s­analyse (TA) gehört zu den Ver­fahren der human­is­tis­chen Psy­cholo­gie. Sie geht von der Entwick­lungs­fähigkeit der Men­schen und ihrer Fähigkeit zur Selb­stver­ant­wor­tung aus. Sie set­zt sich mit Fra­gen auseinan­der, wie Per­sön­lichkeit funk­tion­iert, wie Men­schen mit sich selb­st umge­hen und ihre beru­flichen, wie pri­vat­en Beziehun­gen zu anderen Men­schen und Sys­te­men gestalten.

Der 101 — Offizieller Einführungskurs in Transaktionsanalyse

In diesem Kurs wer­den die Grund­konzepte prax­isori­en­tiert und anschaulich ver­mit­telt. Fragestel­lun­gen aus dem eige­nen per­sön­lichen, beru­flichen oder ehre­namtlichen Hin­ter­grund kön­nen gerne einge­bracht wer­den. Der Kurs ist inter­na­tion­al anerkan­nt und sie erhal­ten das 101 EATA-Zer­ti­fikat. Der Kurs ist Voraus­set­zung für die Weit­er­bil­dung in Transaktionsanalyse.

Ziel­gruppe
Sie wollen sich per­sön­lich und pro­fes­sionell weit­er­en­twick­eln? Sie möcht­en Ihren Meth­o­d­enkof­fer in Kom­mu­nika­tion und Beziehungs­gestal­tung ihrer beru­flichen, ehre­namtlichen und pri­vat­en Rolle erweit­ern? Sie sind an TA-Inter­essiert? Ich freue mich auf Sie.

Prak­tisch – Knack­ig – Humor­voll – Jet­zt anmelden
Ter­min: Don­ner­stag, den 02.02., Fre­itag, den 03.02.2023
Dauer: 2 Tage von 9.30- 17.30 Uhr
Ver­anstal­tungs­ge­bühr: 295,- EUR
Ver­anstal­tung­sort: Kat­t­jahren 8, 22359 Hamburg-Volksdorf

101 — AFTER WORK: Der TA-Grundlagenkurs

An 5 aufeinan­der fol­gen­den After-Work-Aben­den geben wir in entspan­nter, lock­er­er Atmo­sphäre einen Überblick über die rel­e­van­ten Konzepte der TA. Bei einem net­ten Drink und Fin­ger­food bekom­men Sie nüt­zliche Anre­gun­gen für die Umset­zung im pri­vat­en und beru­flichen Kon­text. Nach den 5 Mod­ulen gibt es das offizielle 101-Zer­ti­fikat. Oder man schnup­pert nur mal so vor­bei ohne Zertifikat.

Ziel­gruppe
Sie wollen sich per­sön­lich und pro­fes­sionell weit­er­en­twick­eln? Sie möcht­en Ihr Meth­o­d­en­reper­toire für Kom­mu­nika­tion sowie Reflex­ion erweit­ern und Denken, Fühlen und Han­deln mit Ihrer beru­flichen Rolle in Ein­klang brin­gen? Wir freuen uns auf Sie!

17.11.22 — Mod­ul 1: „Oh Mann, schon wieder ein Prob­lem!“
Wie ich Her­aus­forderun­gen kon­struk­tiv meis­tern kann
15.12.22 — Mod­ul 2: „Hey, was ist los?“
Wie ich mich selb­st ver­ste­hen kann
19.01.23 — Mod­ul 3: „Wieso ver­ste­ht der/sie mich nicht?“
Wie ich gut ins Gespräch komme
09.02.23 — Mod­ul 4: „Hil­fe, alle wollen was von mir!“
Wie ich aus destruk­tiv­en Sit­u­a­tio­nen aussteigen kann
23.03.23 — Mod­ul 5: „Wer bin ich, wenn ja wie viele?“
Wie es zu mein­er eige­nen Biogra­phie gekom­men ist

Dauer: 2,5 Std, 18.00- 20.30 Uhr
Ver­anstal­tungs­ge­bühr: 65,- EUR (Bei Kom­plet­tbuchung: 310,- EUR)
Ver­anstal­tung­sort: Kat­t­jahren 8, 22359 Hamburg-Volksdorf

 

Aktuelle Kurse und Anmel­dung unter:
kontakt@ute-bork.de, www.ute-bork.de

TERMINE AB NOVEMBER 2022

09.11.2022 MIKO per Zoom, Ref­er­entin Julia Garscha­gen, Pontes Insti­tut
19.11.2022 Lead­er­ship Sum­mit (Michael Murzin)
01.12.2022 Mits­ingkonz­ert FeG Hohenlockstedt
03.12.2022 Ältesten­rat, in Präsenz, HAVEN
14.12.2022 MIKO, Haven
 
vormerken: Ter­mine 2023
ab 24.01.2023 Onlinekurs für Lei­t­erin­nen und Leit­er Infos hier
07. —  10.5.2023, FeGN Freizeit Kör­p­er, Geist und Seele, Dünenhof
17. —  18.6.2023 WIReinan­der, Lüneb­urg
WEITERE TERMINE
Auf der FeGN Web­seite ver­suchen wir, die Ter­mine aktuell zu hal­ten. Coro­n­abe­d­ingt haben auch wir zur Zeit kurzfristige Änderun­gen: aktuelle Ter­mine

Hinweise:

  • Kurzfristige Änderun­gen behal­ten sich die Ver­anstal­ter vor!
  • Weit­ere Ter­mine find­est du im FeGN-Kalen­der oder im monatlich erscheinen­den EINBLICK Gebet.
  • Rel­e­vante Ver­anstal­tun­gen kön­nen gerne der Redak­tion gemeldet wer­den und wer­den nach Prü­fung in einem zukün­fti­gen Newslet­ter veröffentlicht.
Der näch­ste EINBLICK erscheint Anfang Dezember!

Feedback erwünscht!

Lob, Kri­tik und Anre­gun­gen zum Newslet­ter gerne an die EINBLICK-Redaktion: