


Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig. Eine Frau nimmt eine Hand voll davon, mengt ihn unter einen halben Sack Mehl, und am Ende ist die ganze Masse durchsäuert.
Matth 13,33 — NGÜ
Mit seinen Gleichnissen vom Himmelreich macht Jesus deutlich, wie Gottes Herrschaft sich auf dieser Welt ausbreitet und wie er selbst also zu wirken gedenkt. Es geschieht nicht mit klarer Kante, nicht mit großem Spektakel, sondern von innen, kaum spürbar. Die frommen Juden seiner Zeit hätten sich gewünscht, dass er die Römer mit Macht aus dem Land vertreibt und alle, die gegen das mosaische Gesetz verstoßen, hart bestraft. Sie waren enttäuscht als er das nicht tat und sie außerdem aufgrund ihres Machtstrebens hinterfragte und manche Heuchelei aufdeckt. Gottes Reich verändert die Welt von innen heraus, ohne offensichtliche Revolution.
Das sollte uns auch nach der Bundestagswahl vor allzu hohen Erwartungen an neue politische Entscheidungsträger bewahren. Die entscheidenden Veränderungen müssen in den Herzen und Köpfen der Menschen beginnen – dies ist ein geistlicher Prozess, der Gebet und Heiligen Geist braucht.
Weil Gottes Reich häufig so klein und unscheinbar beginnt und Menschen von innen heraus verändert, darum überwindet es auf der anderen Seite aber auch immer wieder politische und kulturelle Grenzen. Es ist einfach nicht aufzuhalten, selbst da wo Menschen um ihres Glaubens willen benachteiligt oder verfolgt werden. Sie brauchen in besonderem Maße unsere Gebetsunterstützung!
Gottes Reich wird sich herrlich vollenden, weil Jesus auf Golgatha den entscheidenden Sieg errungen hat. Wie gut, dass wir dies wissen und als seine Gemeinde schon heute Teil seines Reiches sein dürfen!
In herzlicher Verbundenheit,
euer Reinhard Spincke

TEXT: CHRISTIANE STEEG (Gemeinde), SIMON KANNENBERG (Land)
BILDER: THERESA YILMAZ, SIMON KANNENBERG, CHRISTIANE STEEG
Das Istanbulprojekt
Nur eine Stunde Fährfahrt von der 20-Millionen-Metropole Istanbul entfernt liegen die Prinzeninseln, grüne Oasen im Marmarameer, von denen man die Skyline der Stadt sehen kann. Dort haben wir uns als Gemeinde Anfang September für ein Wochenende getroffen, um uns, jetzt schon zum vierten Mal, nach der Sommerpause auf das Gemeindejahr vorzubereiten. Der Höhepunkt dieser Wochenenden ist die Taufe am Sonntag und in diesem Jahr durften wir 4 neue Geschwister taufen. Wir sind Gott sehr dankbar, dass er in den 4 Jahren, in denen wir in der Türkei sind, so viel Segen geschenkt hat.

Die Geschichte unserer Gemeindegründung begann mit unserem Verlangen, dem Missionsbefehl Jesu zu folgen und den Menschen in der Türkei die Hoffnung und Rettung, die Jesus schenkt, zu bringen. In der Türkei sind nur 0,2% der Bevölkerung Christen, in der Mehrheit armenische Christen. Damit steht die Türkei auf Platz 8 der Länder mit der geringsten Anzahl an Christen. (siehe Simons Text)
So machten wir (1 Familie mit 3 Kindern plus zwei Singles) uns im Sommer 2017 von Hamburg auf den Weg nach Istanbul. In der Zeit vor unserem Aufbruch bereiteten wir uns auf die Türkei vor. Wie leben die Menschen in Istanbul? Welche Kultur erwartet uns? Wie wirkt sich der Islam auf das Zusammenleben aus? Dies waren die Fragen, mit denen wir uns beschäftigten. Aber die Hauptfrage war immer, wie können wir die Menschen in der Stadt am besten mit dem Evangelium erreichen.

Zu den Vorbereitungen gehörte auch die Wahl eines Standortes in dieser 20-Millionen-Stadt, an dem die Gemeinde starten sollte. Wir entschieden uns für Kadıköy, ein Stadtviertel auf der asiatischen Seite, das mit seinen vielen Cafés und Theatern besonders bei Künstlern und jungen Leuten sehr beliebt ist. Wir begannen mit regelmäßigen Treffen des Startteams und um in die Gesellschaft und die Kultur einzutauchen fanden diese Treffen oft in Cafés statt. Das war eine gute Gelegenheit, unsere türkischen Freunde einzuladen. Überhaupt war und ist es uns ein Anliegen, intensive Kontakte zu Türken aufzubauen, das Leben mit unseren nichtchristlichen Freunden zu teilen und sie dadurch an unserem Glauben teilhaben zu lassen. Dazu gehörte auch eine Kunstausstellung, zu der die Bewohner ihre Gedanken über ihr Viertel beitragen konnten oder Abende in einer Bar, in der die Besucher ihre Musik spielen ließen und ihre persönlichen Geschichten zu den Liedern erzählen konnten. Wir waren von Anfang an erstaunt und begeistert, wie positiv die Menschen hier auf unsere Gemeindegründung reagiert haben.
Nach einem Jahr starteten wir mit den ersten öffentlichen Gottesdiensten, die auch in einem Café stattfanden. Im Verlauf der 4 Jahre mussten wir uns immer wieder neue, größere Locations suchen, zurzeit treffen wir uns in einem Theater mit 100 Plätzen. Es war erstaunlich und ein klares Wirken Gottes, dass wir uns auch in der Corona-Zeit regelmäßig treffen konnten und dass selbst unter diesen erschwerten Bedingungen neue Leute unsere Gottesdienste besuchten.


Unser großer Wunsch ist es, auch in anderen Stadtteilen von Istanbul Gemeinden zu gründen. Deshalb werden im Moment türkische Gläubige geschult, um Verantwortung für diese neuen Gemeinden zu übernehmen. Wir hoffen und beten, dass von diesen Gemeinden eine Kraft ausgeht, die Menschen und die Gesellschaft erneuert.
Christiane Steeg
Die Situation im Land
Die Türkei ist ein islamisches Land, über 98 % der Bevölkerung sind Moslems. Doch wenn man genauer hinschaut, die Leute kennenlernt und ihnen zuhört, stellt man fest, dass es überhaupt nicht so eindeutig ist. Große Teile der Bevölkerung sind zwar praktizierende Moslems, aber auf der anderen Seite gibt es auch viele Türken, speziell in der jüngeren Gesellschaftsschicht, die als Moslems kulturell erzogen wurden, aber das System des Islams ablehnen. Die Türkei ist ein laizistischer Staat, das bedeutet, dass Staat und Religion voneinander getrennt sind. Doch dadurch, dass der Islam in den letzten Jahren mehr und mehr politisiert wurde, führt das zu einem großen Spannungsfeld innerhalb der Gesellschaft.
Dies machte sich auch für die ca. 170 evangelischen Gemeinden in der Türkei bemerkbar. In den letzten Jahren wurden etwa 200 ausländische Christen inklusive deren Familie mit einem Wiedereinreiseverbot belegt, weil sie aktiv in den Gemeinden mitgearbeitet hatten. Keiner der Betroffenen hatte sich strafrechtlich etwas zuschulden kommen lassen, einige von ihnen lebten sogar mehr als 20 Jahre in der Türkei, hatten Wohneigentum und ihre Kinder wuchsen hier auf. Als Begründung wird den Betroffenen dann oft vorgeworfen, sie seien eine „Gefahr für die nationale Sicherheit“. Dahinter lässt sich die klare Vorgehensweise erkennen, die Arbeit der Gemeinden zu behindern. Einige der betroffenen ausländischen Christen haben versucht, dagegen gerichtlich vorzugehen, doch bisher wurden alle Gerichtsverfahren verloren. Offiziell gibt es Religionsfreiheit in der Türkei, doch ist klar erkennbar, dass dies nur bedingt gilt. Die „Vereinigung protestantischer Gemeinden“ in der Türkei, die zahlenmäßig sehr klein ist, findet bisher wenig Gehör.
Neben den allgemeinen und gesellschaftlichen Problemen der Gemeinden gibt es auch für viele türkische Gläubige ganz persönliche Probleme in ihren Familien, insbesondere wenn jemand aus einem sehr konservativen Elternhaus kommt. Dazu gehören hitzige Diskussionen, Entfremdung und Kontaktabbruch. Es kam auch in unserer Gemeinde schon zu ernstzunehmenden Morddrohungen, nachdem sich eine junge türkische Frau bekehrt hatte. Doch trotz aller Schwierigkeiten ist die Anzahl der Christen in der Türkei steigend, denn viele Türken sind auf der Suche nach Hoffnung und finden sie in Jesus Christus.
Simon Kannenberg


TEXT: THOMAS SCHECH
Muslimische Welt und Allianz-Mission – ein Überblick
Gerade vor wenigen Wochen ist ein junges, motiviertes Team aus einem großen muslimischen Land in Asien von der Geheimpolizei nach Deutschland ausgewiesen worden. Im Reisepass markiert jetzt ein roter Stempel ihren Status: Unerwünschte Person. Wer in Ländern mit muslimischer Mehrheit arbeiten will, muss bereit sein, etwas zu riskieren. Ohne Wagnis und Mut, wird man nicht weit kommen. Das gilt für fast alle Länder mit muslimischer Mehrheit, in denen wir arbeiten. Aus Sicherheitsgründen nennen wir sie nicht in unseren Veröffentlichungen, wobei die Situationen sehr unterschiedlich sind. Nach dem Sieg der Taliban in Afghanistan ist Mali wieder ins Gedächtnis der deutschen Öffentlichkeit gerückt. Seit Jahrzehnten sind wir hier engagiert im Bereich Gemeindegründung und ganzheitlicher Diakonie. Aktuell sind unsere Mitarbeiter und unsere Partnerkirche in der Tat in einer schwierigen Situation, denn die Destabilisierung des Landes geht schleichend weiter. Aber auch klassische ostafrikanische Länder wie Tansania, in denen wir arbeiten, haben einen hohen muslimischen Bevölkerungsanteil von bis zu 40 %. In Nairobi (Kenia) investieren sich unsere Leute in einem der größten muslimischen Slums der Metropole, um ein weiteres Beispiel zu nennen. Auch die Arbeiten im Kosovo oder Albanien gehören in diesen Kontext und nicht zuletzt das vielfältige Engagement unserer Arbeit unter Muslimen in Deutschland. Gott liebt die Muslime! Sein Herz schlägt für seine Menschen, überall. Mein Ziel ist, dass wir das Engagement der Allianz-Mission hier weiter ausbauen. Im Libanon habe ich erlebt, wie der kulturelle Graben zwischen arabischen Christen und arabischen Muslimen nicht viel kleiner ist, als zwischen einem bio-deutschen Hamburger Kaufmann und einem Muslimen in HH-Wilhelmsburg. In vielen Städten und Metropolen dieser Welt leben die Menschen in den Gettos ihrer jeweiligen Weltanschauung. Hier helfen wir Brücken zu bauen. Wir vernetzen z. B. konvertierte ehemalige Muslime aus Deutschland mit arabisch-christliche Geschwistern aus dem Nahen Osten. Sie helfen den Christen zu verstehen, wie Muslime ticken und was sie brauchen, um als Nachfolger Jesu zu wachsen, wenn sie zum Glauben gekommen sind.
Zum Schluss noch ein Blick auf die nackten Zahlen: Heute leben etwa 1,8 Milliarden Menschen muslimischen Glaubens auf der Welt. Der Islam ist nach dem Christentum die zweitgrößte Religion. Beide Religionen wachsen. Nach aktuellen Studien wächst die Zahl der Muslime allerdings schneller als die Zahl der Christen, sodass heute davon ausgegangen wird, dass im Jahr 2050 der Islam das Christentum als größte Religion ablösen wird. Die Ländermit mit der größten muslimischen Bevölkerung liegen übrigens alle in Asien. Hier von Platz 1 an der Reihe nach: Indonesien, Indien, Pakistan, Bangladesch. Erst auf Platz 5 kommt mit Nigeria ein afrikanisches Land. In den arabischen Ländern, in denen der Islam entstand und zuerst verbreitet wurde, leben heute nur noch ca. 15 bis 20 % der weltweiten muslimischen Bevölkerung. Innerhalb des Islam bilden die Sunniten, den weitaus größten Anteil. Die zweitgrößte Glaubensrichtung im Islam, die Schiiten, sind mit einem Anteil von ca. 10–15 % deutlich in der Minderheit. Danke für euer Gebet und Mitdenken als FeGN!
Thomas Schech


TEXT: IMKE MÖLLER-BERTRAM; FOTO: JÖRG KRAUSE
#wirsindhaven
Unter #wirsindhaven feiern die ehemals CityChurch, ehemals Hamburgprojekt und ehemals FeG Bahrenfeld den Zusammenschluss zum „Haven“
Seit dem Zusammenschluss der drei Gemeinden im letzten September wachsen wir – gebremst von Corona – zu einer neuen Kirche zusammen: Haven.
Mit unserer Initiative #wirsindhaven konnten wir in den Monaten August und September endlich richtig Fahrt aufnehmen und Menschen in Gemeinschaft zusammenbringen, uns gemeinsam auf die Vision und unseren Auftrag ausrichten und Kirche bauen. Unter dem Leitgedanken „Wir wachsen zusammen. Wir dienen zusammen. Wir bauen Kirche zusammen. Wir erreichen Menschen zusammen.“ haben wir das erste „Haven-Fest“ gefeiert, Gottesdienste und Anbetungsabende, 1:1 Gespräche und Visions-Abende zum Kennenlernen untereinander veranstaltet und konnten zum Abschluss der Initiative am 26.09. unsere erste Taufe feiern.
Es tat so gut und ist immer noch schön zu sehen, wie Menschen in der neuen Kirche sich kennenlernen, wie wir langsam wieder in allen Standorten Gottesdienste vor Ort feiern können, aber auch sehen, wie Menschen durch unsere Online-Gottesdienste berührt werden, neue Mitarbeiter und Teams ihre Dienste aufnehmen, wie Menschen sich zur Taufe entschliessen und wie wir uns gemeinsam ausrichten, um Kirche für die Stadt zu sein.
Für uns als Haven bedeutet das langfristig: durch unsere Arbeit und unser Wirken explizit 1% der Hamburger mit der guten Nachricht von der Gnade Gottes zu erreichen und so den geistlichen Wasserstand Hamburgs signifikant anzuheben. Dafür wollen wir lebendige, evangeliumszentreirte Gottesdienste feiern, zu denen wir gern unsere Freunde einladen, wir wollen in unsere Next Generation investieren und wir wollen gesunde und lebendige Gemeinden, Initiativen und Vereine bauen, gründen und erneuern, damit sie überall in der Stadt unseren Auftrag erfüllen und Menschen die Möglichkeit bekommen, Gottes Evangelium kennenzulernen.
Das schaffen wir niemals allein – aber mit Vielen zusammen und mit Fokus auf unseren Herrn, der uns und diese Stadt geschaffen hat und so sehr liebt, und im Vertrauen auf ihn wird es möglich werden.
Imke Möller-Bertram


TEXT: STEFFEN WEIL; FOTO: ANGELINA HUFEN
Neu im HAVEN
Mein Name ist Steffen Weil und ich gehöre seit 01.09.2021 zum Pastorenteam von Haven in Hamburg. Mit meiner Frau Renata bin ich Ende Juni von Potsdam nach Hamburg gezogen. Von unseren vier erwachsenen Kindern wohnt niemand mehr bei uns. Ursprünglich kommen wir aus Hessen und bevor ich durch eine recht späte Berufung an der fth in Gießen Theologie studiert habe, war ich Krankenpfleger und habe einige Jahre in Wetzlar im Rettungsdienst gearbeitet.
Nach meiner Absolvierung war ich zuerst Pastor in Hüttenberg-Rechtenbach, bevor wir im Sommer 2009 zur Gemeindegründung nach Potsdam gezogen sind. Das war auch unser Start mit der FeG. In Potsdam haben wir die Kirche mittendrin gegründet und von Potsdam aus drei weitere Gemeindegründungen in den neuen Bundesländern gestartet, bzw. unterstützt. Durch eine schwere persönliche und gesundheitliche Krise ist Anfang 2020 bei uns die Frage nach unserem weiteren Weg aufgekommen und Gott hat uns Stück für Stück gezeigt, was dran ist: Multiplikation. Wir wollen gerne dabei helfen, dass noch viele Kirchen gegründet werden, durch die noch viele Menschen das Evangelium der Gnade kennen lernen können.
Dafür beten, träumen und arbeiten wir für ein Trainingszentrum für Gemeindegründung und Gemeindeerneuerung hier in Hamburg und von hier aus in Nordeuropa. Unter dem Dach von Gemeinsam für Hamburg werde ich für den Bereich Gemeindegründung zuständig sein. Außerdem bin ich im Leitungsteam von City to City D‑A-CH (Deutschland, Österreich, Schweiz), einem weltweiten Gemeindegründungsnetzwerk. Meine Frau Renata ist ursprünglich Erzieherin, hat sehr viel Zeit in unsere Kinder investiert und in den letzten Jahren haben wir mehr und mehr gemeinsam gearbeitet und geleitet. Sie hat eine Ausbildung zur Seelsorge und Lebensberaterin.
Wir freuen uns auf die Zeit hier in Hamburg und sind gespannt, wo Gott uns gebrauchen möchte.


TEXT: MICHA KOHLMEYER; FOTO: LIZBETH FLANAGIN
Neu in Kiel
Moin! Mein Name ist Micha Kohlmeyer und ich darf mich ab sofort Kinder- und Jugendreferent in der FeG Kiel nennen. Ich freue mich darauf, meine erste Stelle im hauptamtlichen Dienst hier im hohen Norden anzutreten. Die letzten vier Jahre habe ich am Theologischen Seminar Rheinland (TSR) studiert. Jetzt brenne ich darauf, in die Praxis zu gehen und die nächsten zwei Jahre in Kiel zu verbringen. Aber weil ich das Studieren doch nicht ganz lassen konnte, fange ich neben meiner Stelle in Teilzeit ab Januar mit dem Master in Theologie an. Es ist schon stark zu sehen, wie Gott die FeG Kiel und mich zusammengeführt hat. Bevor die Gemeinde wusste, dass sie jemanden als Schwangerschaftsvertretung sucht, war ich schon in den Startlöchern und konnte mit ihnen in Verbindung treten. Sowohl die zeitliche Begrenzung auf zwei Jahre wie auch der Umfang der Stelle haben von beiden Seiten perfekt zueinander gepasst. Danke Gott!
Mein Herz schlägt für Gemeinde und auch besonders für die junge Generation. Es ist mir ein Anliegen, Kinder und Jugendliche mit Gutem zu prägen. Denn heute sind andere Stimmen, die auf sie einprasseln, oft besonders stark. Leider sind das oft Stimmen, die mit den biblischen Wertevorstellungen nicht so richtig zusammenpassen oder diesen sogar klar widersprechen. Das Prägen von Menschen fängt dort an, wo Leiter authentisch sind und authentisch leben. Das möchte ich tun und die Kinder und Jugendlichen der FeG Kiel somit auf einem Stück ihres Lebensweges begleiten. Ich bin gespannt zu sehen, was Gott in dieser Zeit alles für die Gemeinde bereit hält und freue mich darüber, ein Teil des Ganzen sein zu dürfen.


TEXT: BERND MEYER; FOTOS: ALEXANDER SCHÄFER
Taufe im Quellenbad
An einem Sonntag im August hatten wir im Schneverdinger Quellenbad einen Taufgottesdienst. Pünktlich zum Gottesdienst hat es aufgehört zu regnen und wir durften einen segensreichen Dienst miterleben.
Es ist noch früh am Tag, die ersten Mitarbeiter und Besucher betreten das Areal des Quellenbads in Schneverdingen. Die Freie evangelische Gemeinde feiert hier heute einen Taufgottesdienst. Der Himmel ist grau, es ist frisch, seit Stunden hatte es geregnet, aber jetzt, kurz vor Beginn, lichten sich die Wolken. Nach und nach treffen weitere Teilnehmer ein. Die Stuhlreihen füllen sich. Dieser Gottesdienst hat einen einfachen Rahmen, die Atmosphäre ist ungezwungen, fröhlich, erwartungsvoll.



Mehr als 30 Teilnehmer, eine Musikerin mit ihrer Gitarre, die drei Christen, die sich taufen lassen wollen. Ihre persönlichen Lebensberichte und das gemeinsame Singen, bilden den Auftakt. In seiner Predigt greift Pastor Bernd Meyer auf, um was es geht: Taufe macht die vertrauende Beziehung zu Gott erkennbar, die eigentlich niemand sehen kann. So ist sie ein Bekenntnis zum Glauben an Jesus Christus. Und gleichzeitig ist sie eine tiefe Erfahrung der Gegenwart Gottes. Der persönliche Lebensweg wird auf eine neue Grundlage gestellt. Nacheinander gehen die Taufwilligen mit dem Pastor ins Wasser, bis es tief genug ist, um die Taufe durchzuführen. In persönlichen Fragen an die Taufwilligen erfährt ihre gewonnene Glaubensbeziehung zu Jesu Christus seine Zuspitzung. Die Verbindung zu Tod, Begräbnis und Auferstehung bilden dafür den Rahmen. Ein persönlich gewählter Bibelvers wird gelesen, dann wird jeder Täufling ganz untergetaucht. Glaubenserfahrung. Bekenntnis. Freude. Hoffnung. Emotionen werden spürbar, als die Einzelnen das Wasser wieder verlassen, währen die Gemeinde vom Ufer aus singt. Mit Gebet für jeden einzelnen und dem Segen für die ganze Gemeinde endet der Gottesdienst einige Minuten später. Erste Besucher im Schwimmbad tauchen auf, um ihre Runden zu drehen. Die Sonne fängt an zu scheinen. Die Regenwolken haben sich längst verzogen. Es ist Sonntag. Der Alltag kann kommen. Glaube trägt.
Bernd Meyer



WIReinander 2021: Er tut gut
Das war der 11. September 2021
Die Planung des WIReinander-Tages wurde bis zuletzt erschwert durch Corona, schlußendlich konnte man vor Ort in der HAVEN Gemeinde in Hamburg teilnehmen, und Dank Internetstream und Videokonferenzen auch zu Hause. Mit über 80 Teilnehmern im Gebäude und etwa 20 Online-Teilnehmern war es ein bereichernder Tag, mit Musik, Seminaren, Gesprächen und Gebet.



Der Tag war unterteilt in einen Vortrag von Joschi Stahlberg — ganz nach dem Motto „Er tut gut“, und darauf folgende Seminare und Workshops, unterbrochen von einer längeren Mittagspause. Besonders gefragt war der Vortrag von Peter Strauch, „Mit meiner Geschichte versöhnt”. Auch die anderen Seminare wie zum Beispiel „Wenn Gott Vater wird” mit Detlef Kühne oder das praktische Seminar „Soaking – Rede mit Gott“ mit Alexander Clemens waren gut besucht. Wer Lust auf Abwechslung hatte, hat sich zum Gebetsspaziergang mit Susan Stolle angemeldet. In den Pausen wurde die Möglichkeit der Begegnung und des Austausches genutzt, alles Corona-konform mit viel Abstand. Moderiert haben den Tag Reinhard Spincke und Maren Brenner. Abgerundet wurde der WIReinander-Tag mit einem klassischen Klavierkonzert – ein Ohrenschmaus der die Teilnehmer beschwingt nach Hause gehen ließ.
Wer das ganze Wochenende unter das Motto „Er tut gut“ stellen wollte, konnte am Sonntag noch den WIReinander-Gottesdienst aus Lüneburg per Streaming-Übertragung ansehen.



Radikale Bibellese
„Nicht schon wieder!“ So haben wahrscheinlich Viele über die aktuellen Meldungen gedacht. Tausende Afghanen sollen in Deutschland aufgenommen werden. Es ist anzunehmen, dass sie in ihrem Heimatland nicht länger sicher sind. Sie müssen fürchten benachteiligt, bedroht, gefoltert oder sogar getötet zu werden. Mancher denkt vielleicht: „Was haben wir mit deren Problemen zu tun? Können sie sich nicht selbst helfen? Wieso holen wir uns da noch mehr Schwierigkeiten ins Land?“ Solche Sorgen sind verständlich, aber im Angesicht der Lage unmenschlich. Auch mit unserem Glauben ist solch eine Haltung nicht vereinbar. Schon den Israeliten im Alten Testament ist gesagt: „Der HERR ist euer Gott, der den Fremden unter euch liebhat, sodass er ihm Speise und Kleidung gibt. Und auch ihr sollt den Fremden lieben, denn ihr seid ebenfalls Fremde gewesen im Land Ägypten.“ (5. Mose 10, 17–19) Mitgefühl angesichts der oft ausweglosen Situation ist das, was Gott schon den Israeliten ins Stammbuch schrieb, denn: „Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus der Sklaverei in Ägyptenland befreit habe!“ (5. Mose 5, 6) Diese Befreiung zeigt dem Volk Israel bis heute, wie gut Gott mit ihnen umgegangen ist. Und so soll das Volk Israel dies erwidern, indem sie gut mit den Fremden unter ihnen umgehen. Mit der Zeit ist dieses Gebot Gottes scheinbar vergessen worden. Einige Jahrhunderte später erzählt Jesus nämlich seinen Landsleuten, wie sie ihren Platz im Himmel verspielen, wenn sie nicht danach handeln: „Geht weg von mir in das ewige Feuer, denn ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen.“ (Matthäus 25, 41–43) Sind wir also wirklich bereit, unsere Menschlichkeit aufzugeben, nur um es ein Stückchen sicherer und bequemer zu haben? Werden wir aufgenommen, wenn wir einmal vertrieben werden sollten? Was nennen wir eigentlich unser Zuhause? Denn auch: „Wir haben hier keine bleibende Stadt.“ (Hebräer 13, 14), sondern: „Wir sind Bürger des Himmels, gehören zu Gottes Haus.“ (Epheser 2, 19) Mit dieser Gewissheit im Herzen, lassen Sie uns die kommenden Herausforderungen angehen!
Fritz Rohde


Sammlung zum Erntedank 2021
Im Bereich GEN (Gemeindegründung und –entwicklung in Norddeutschland) unserer Stiftung hat sich u.a. Folgendes getan:
- In Flensburg leitet ein ehrenamtliches Team aus vier Personen, die Gemeindegründungsarbeit.
- In Schwerin-Mitte trifft sich die Gemeinde direkt im Zentrum und bekommt durch den Standort immer wieder neue Kontakte zu Menschen. Auf dem Dreesch gibt es Überlegungen, ein großes Wohnprojekt zu starten, da die Stadt auf das Patchwork-Center zugegangen ist.
- Die Gemeinde in Barkenholm konnte im September einen Gottesdienst mit 7 Täuflingen feiern. Sie ist jetzt auch vom Bund FeG als Gründungsgemeinde akzeptiert worden.
- Der Haltpunkt e.V. in Rostock konnte eigene Räumlichkeiten beziehen und die Gemeinde in Rostock hat erfreulichen Zulauf durch junge Familien erfahren.
- Die Gemeinde in Ribnitz-Dammgarten hat einen solchen Zulauf, dass sie plant, ab Sommer 2022 eine 0,5 Pastorenstelle einzurichten. Sie hat trotz Corona, ihren Gründungsgottesdienst im April 2021 gefeiert.
- In Hamburg-Wandsbek startet im Sommer 2022 eine neue multikulturelle Gemeindegründung mit Rudi Opoku.
Dies sind einige der mehr als zehn Orte, an denen wir als FeGN Gemeinden gründen und begleiten. Herzlichen Dank, wenn du durch deine Spende Teil dieser Bewegung wirst! Nutze hierzu entweder die Sammlung in einem FeGN Gottesdienst an Erntedank, eine Überweisung auf das Konto deiner FeGN Ortsgemeinde oder auf folgendes Zentralkonto:
Empfänger: Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland
IBAN: DE 91 4526 0475 0009 1758 00
BIC: GENODEM1BFG
Stichwort: Gemeindegründung
Außerdem: deine Adresse, sofern du eine Spendenquittung wünschst
Wie schön es ist, wenn Menschen Jesus kennenlernen, ist im Video unter dem Artikel zu sehen. Herzlichen Dank für jeden Euro, aber auch für jedes Gebet für diese und weitere Orte, an denen wir Gemeinden gründen und im Aufbau begleiten.


TERMINE AB OKTOBER 2021
19.11.2021 Stiftungsrat
Auf der FeGN Webseite versuchen wir, die Termine aktuell zu halten. Coronabedingt haben auch wir zur Zeit kurzfristige Änderungen: aktuelle Termine
Hinweise:
- Kurzfristige Änderungen behalten sich die Veranstalter vor!
- Weitere Termine findest du im FeGN-Kalender oder im monatlich erscheinenden EINBLICK Gebet.
- Relevante Veranstaltungen können gerne der Redaktion gemeldet werden und werden nach Prüfung in einem zukünftigen Newsletter veröffentlicht.
Feedback erwünscht!
Lob, Kritik und Anregungen zum Newsletter gerne an die EINBLICK-Redaktion:
- gemeindebuero(at)fegn.de
- (040) 55425–291
Ehrenamt im Bereich Social Media
Das Gemeindebüro sucht Unterstützung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit: Wir suchen eine Ehrenamtlerin oder einen Ehrenamtler für die Grundsteinlegung geeigneter Social Media Auftritte.
Die Stiftung ist Anlaufstelle und Sprachrohr für die FeGN Ortsgemeinden in Norddeutschland. Um präsent zu sein und gehört zu werden, möchten wir unsere Kommunikationskanäle ausbauen und Social Media strategisch für die Stiftung einsetzen. Es ist uns wichtig, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und dafür auf verschiedenen Kanälen präsent zu sein.
Wäre das was für Dich? Du leistest einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Stiftung. Du startest mit innovativer Herangehensweise die Social Media Aktivitäten und postest Inhalte, die von anderen erarbeitet werden an relevanten Stellen, oder erarbeitest Deine eigenen Inhalte in Bild‑, Sprach‑, Text‑, und Videoformaten. Du bestimmst den zeitlichen Umfang für Dein Ehrenamt.
Wir freuen uns, Dich kennen zu lernen!
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