Theologisches FeG-Gesicht
Ein Nachruf auf Dr. Ulrich Betz | In Erinnerung
Am 1. September 2024 verstarb im Alter von 84 Jahren unser ehemaliger Dozent Dr. Ulrich Betz. Er wurde als Sohn von Karl und Elisabeth Betz am 19. Oktober 1939 in Bonn geboren. Wie sein Vater Karl (1909–1974) erlebte auch er als junger Mensch die Gewissheit für den vollzeitlichen Dienst am Evangelium.
Nach seinem Theologiestudium in Bonn und Göttingen erfolgte 1964 die Berufung als Pastor durch die Freie evangelische Gemeinde Bochum-Wattenscheid. Kurz vor Dienstbeginn heiratete er seine Frau Hildegard. Ein Jahr später wurde er mit einer Forschungsarbeit zur Fränkischen Kirche im Mittelalter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn promoviert.
Dozent, Pastor und Vorsteher des Diakoniewerks Elim
Von 1966 bis 1971 wirkte er als Dozent für Alte Kirchengeschichte, Philosophie, Altes Testament und Hebräisch am Ewersbacher Predigerseminar, der heutigen Theologischen Hochschule Ewersbach, ehe er 1972 bis 1977 Pastor in der Freien evangelischen Gemeinde Düsseldorf wurde. 1977 schloss sich die Berufung als Pastor in der Freien evangelischen Gemeinde Hamburg-Holstenwall und als Gesamtleiter der Freien evangelischen Gemeinden in Norddeutschland an. In diese Zeit fiel 1986 auch der Umzug der Gemeinde „Holstenwall“ in das neu erbaute Gemeindehaus in der Hamburger Michaelispassage. Von 1991 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand in 2000 war er Vorsteher des Diakoniewerks Elim.
Profilierter FeG-Theologe
Als langjähriges Mitglied der Bundesleitung galt Ulrich Betz in den 1970er und 1980er Jahres als „theologisches Gesicht“ der Freien evangelischen Gemeinden. Immer wieder meldete er sich profiliert in Publikationen, Gemeindevorträgen und Theologischen Wochen zu Wort. Darüber hinaus gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des „Arbeitskreises für evangelikale Theologie“ (1977) sowie der „Theologischen Verlagsgemeinschaft“ (1978).
In Erinnerung bleibt er auch als Brückenbauer zur angelsächsischen Frömmigkeit. So war er Mitarbeiter an der deutschen Ausgabe des bekannten „Lion Handbook to the Bible“ (1975) und übertrug klassische Gemeindelieder wie „Mit allen Kronen krönt das Lamm auf Gottes Thron“ und „Heilig, heilig, heilig, Gott, du bist heilig“ in die deutsche Sprache. Mit seinem Buch „Leuchtfeuer und Oase“ (1993) verfasste er ein Standardwerk zur Geschichte der Freien evangelischen Gemeinden in Norddeutschland.
Mit Ulrich Betz verlieren wir einen vielseitig begabten Theologen und wertvollen Freund unserer Hochschule. Wir trauern in diesen Tagen mit seiner Familie, insbesondere mit seiner Frau Hildegard und den Kindern. Wir danken für sein Leben und wissen ihn bei Gott geborgen. Sein Andenken werden wir in Ehren halten.
Professor Dr. Andreas Heiser | Rektor der Theologischen Hochschule Ewersbach | th-ewersbach.de
Diakonie und Gemeinde gehören zusammen!
Dr. Ulrich Betz hat unsere Bundesgemeinschaft und insbesondere die Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland als kluger theologischer Denker und Lehrer, sowie als leidenschaftlicher Kämpfer für die Zusammengehörigkeit von Diakonie und Gemeinde maßgeblich und über Jahrzehnte hinweg geprägt. Dafür sind wir Gott von Herzen dankbar!
Reinhard Spincke | Gemeindeleiter der Stiftung Freier evangelischer Gemeinden in Norddeutschland
Die Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland (FeGN) umfasst über 40 Gemeinden in vier Bundesländern. Sie ist Teil des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR sowie Mitglied in den Diakonielandesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein.
Weiterführende Links
- Webseite FeGN | fegn.de
kontakt
- FeGN Gemeindebüro Melanie Haase
- Telefon: 040 55425–291
- Mail: Gemeindebuero@fegn.de