24. April 2024 | Aktuell Allgemein Einblick News

Dr. Fritz Laubach ist heimgegangen

Ein Nachruf von Reinhard Spincke

Am Sonntag, den 14. April 2024 ist Dr. Fritz Laubach nach einem langen und erfüllten Leben im Alter von 98 Jahren in Solingen heimgegangen.

Fritz Laubach wurde am 31. Januar 1926 in Lüchow (Niedersachsen) geboren und ist in einem humanistischen geprägten Elternhaus aufgewachsen. In der Kriegsgefangenschaft begegnete er erstmalig praktizierenden Christen, die ihn zum Theologiestudium ermutigten. Durch Vermittlung einer Diakonisse wurde er zu einem Bibelkreis in Marburg eingeladen, der zur Keimzelle für die Studentenmission Deutschland (SMD) wurde und in dem er zum Glauben fand.

Nach seinem Theologiestudium wurde er 1952 erster Reisesekretär der SMD. 1955 erfolgte die Promotion über Justinian von Welz, einen Pionier der Weltmission an der Universität in Tübingen. Im selben Jahr erfolgte die Heirat mit seiner lieben Frau Renate, die ihm auf allen weiteren Stationen eine treue Weggefährtin und Ratgeberin war. Gott schenkte den beiden 5 Kinder und fast 70 gemeinsame Ehejahre.

 

Dozent am Theologischen Seminar Ewersbach

Im Jahr 1955 wurde er als Pastor in die Freie evangelische Gemeinde Siegen-Geisweid berufen. Von dort führte der Weg 1959 an das Theologische Seminar Ewersbach, wo er Dogmatik, Ethik, Philosophie, sowie neutestamentliche Exegese unterrichtete.

Im Jahr 1966 erfolgte die Berufung als Leiter der Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland. Nach den Turbulenzen der Nachfolgeregelung Friedrich Heitmüllers, der die Stiftung mehr als 45 Jahre aufgebaut und geprägt hatte, ordnete Fritz Laubach Diakonie und Gemeinde neu und stärkte dabei die Ortsgemeinden nachhaltig.

 

„Aufbruch der Evangelikalen“

Fritz Laubach prägte in seinem Dienst weit über den Bund Freier evangelischer Gemeinden hinaus viele Menschen. Sein Buch „Aufbruch der Evangelikalen“ aus dem Jahr 1972 stärkte die Einheit und missionarische Ausstrahlung der Evangelischen Allianz in Deutschland nachhaltig. Von 1984-1991 wurde er deren Vorsitzender und prägte maßgeblich die Zeit der Vereinigung der Allianzen Ost und West. Typisch für ihn war dabei, dass er Jürgen Stabe mit der Vereinigung den Vorsitz überließ.

Im Ruhestand ging es für Ehepaar Laubach zurück nach Marburg, wo er mit seiner Frau Renate in der Freien evangelischen Gemeinde eine Seniorenarbeit gründete, die das Ehepaar viele Jahre leitete, bevor es zunächst nach Burscheid und später nach Solingen-Aufderhöhe in das Diakonische Werk Bethanien ging. Auch dort brachte sich Fritz Laubach, solange es die Kräfte zuließen, in die Bibelstunde der Hausgemeinschaft ein.

2019 im Alter von 93 Jahre veröffentliche Fritz Laubach sein letztes Buch „Gottes Weg in eine neue Welt – Ein Gang durch die Offenbarung des Johannes“. Dieses Buch stellt eine Art geistliches Vermächtnis von Fritz Laubach dar. Es erinnert an die Kraft des prophetischen Wortes Gottes, das, ohne Spekulationen Raum zu geben, uns herausfordert mit Gottes Wirken in der Geschichte und mit seinen Verheißungen auch heute zu rechnen.

 

Wegweiser im Leben

Weit über unseren Bund FeG hinaus ist Fritz Laubach für seine theologische Weitsicht und Kompetenz, seine Liebe zur Bibel und seine Demut in ihrer Auslegung bekannt geworden. Durch seine freundliche und zugewandte Art ist er vielen Menschen ein wichtiger Begleiter und Wegweiser im Leben geworden.

Fritz Laubach wissen wir in den guten Händen unseres liebenden Vaters. Wir dürfen uns darüber mit ihm freuen, wie es auch auf der Todesanzeige mit Psalm 73,28 (ZÜ) ausgedrückt ist: „Mir aber ist es köstlich, Gott nahe zu sein.“

Für Renate Laubach und die ganze Familie erbitten wir jetzt besonders Gottes Trost und Beistand in all ihrer Trauer, dass sie die helfende und tröstende Gemeinschaft mit Jesus Christus und den Geschwistern erleben können.

Reinhard Spincke | Gemeindeleiter der Stiftung Freier evangelischer Gemeinden in Norddeutschland | FeG-Bundessekretär Region Nord

 

Weitere Infos

Foto: Artur Wiebe | FeG Deutschland
Quelle: FeG Deutschland | AW

 

Die Stiftung Freie evangelische Gemeinde in Norddeutschland (FeGN) umfasst über 40 Gemeinden in vier Bundesländern. Sie ist Teil des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR sowie Mitglied in den Diakonielandesverbänden Hamburg und Schleswig-Holstein.

 

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